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Letzte Folge von Alfred Dorfers "Donnerstalk"

Für Alfred Dorfers "Donnerstalk" fiel am 6. Dezember die letzte Klappe
Für Alfred Dorfers "Donnerstalk" fiel am 6. Dezember die letzte Klappe ©ORF/Milenko Badzic
Die ORF-Comedy "Dorfers Donnerstalk" mit Kabarett-Größe Alfred Dorfer erfreute sich jahrelang größter Beliebtheit. Nun wurde die letzte Folge davon abgedreht - und Dorfer verlässt die Bühne ohne große sentimentale Gefühle.
Letzte Klappe für Donnerstalk
Abschied von Donnerstalk

Am Dienstagabend war es soweit: In Wien wurde die letzte Folge der ORF-Comedy “Dorfers Donnerstalk” abgedreht. Während Thomas Gottschalk seinen Abschied von “Wetten, dass..?” in Deutschland schlagzeilenträchtig über Monate hinweg zelebrierte, zog sich der heimische Satiriker Alfred Dorfer still und fast emotionslos aus der TV-Landschaft zurück.

“Es gibt eine gewisse Traurigkeit in mir, aber im Grunde ist es gut so und sentimentale Abschiede halte ich für peinlich”, meinte Dorfer nach der Sendung.

Fast acht Jahre Donnerstalk

Die letzte Episode nach fast acht Jahren Bildschirmpräsenz zeigte einen gewohnt launigen und kritischen Jahresrückblick 2011 mit der Unterstützung vieler Kabarettisten. So bedankte sich Dorfer etwa bei der FPÖ, die mit ihren Aussagen oft als “Co-Autoren fungiert” hätte und attestierte Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser “zu schön zu sein, um moralisch zu sein”.

Doch auch der Social-Media-Auftritt von Bundeskanzler Werner Faymann (S) und sein Naheverhältnis zu Boulevard-Blättern wurde kräftig durch den Kakao gezogen. Auf Seiten der ÖVP bekamen vor allem Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Finanzministerin Maria Fekter ihr Fett weg. Dorfer resümierte, dass sich vieles im Laufe seiner Karriere wiederholte: “Einmal stellt man sich die Frage, ob die ständige Behandlung des Wiederkehrenden nicht in anderen Händen besser aufgehoben wäre.”

Dorfer kritisierte Politik und Co.

Großes Thema war die Situation auf den Finanzmärkten und die “wachsende Liebe zu den Banken”. So spielte Lukas Resetarits ein obdachloses Opfer der Finanzhaie, das seinen Gürtel nun wortwörtlich enger schnallen muss. Neben den Auftritten von maschek, Günther Paal und Florian Scheuba zeigte sich Thomas Stipsits als dankbarer griechischer Botschafter. Die Hilfspakete würden direkt “für die Fliesen und die Überdachung” seines Pools verwendet werden.

Auch Dorfers Liebe zu Fußball fand vor der grünen Schultafel mit aufgemalter Skyline seinen Platz. Gemeinsam mit “Chefanalytiker” Herbert Prohaska ließ er den 100. Geburtstag seiner Lieblingsmannschaft FK Austria Wien hochleben. Roland Düringer, der häufig bei der TV-Comedy zu sehen war, schloss als betrunkener “Wutbürger” die letzte Sendung und streute seinem Kollegen im Anschluss daran Rosen. “So ein Konzept hat es vorher einfach noch nicht gegeben. Außerdem waren die Gäste immer sehr gut”, schmunzelte Düringer.

Vielleicht Rückkehr ins TV

Eine Rückkehr zum Fernsehen mit einem anderen Konzept wäre für Dorfer, der zur Zeit mit seinem Programm “bisjetzt” tourt, möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich: “Ich kann mir vieles vorstellen, aber zum jetzigen Zeitpunkt halte ich es nicht für notwendig.” Der “Donnerstalk”, der im Jänner 2004 erstmals im Audimax aufgezeichnet wurde, sei allerdings abgedreht: “Außer es gibt in 20 Jahren so ein Revival, wo ehemalige Hard Rocker dann mit Bierbäuchen auftreten.” Die im Akzent Theater gefilmte letzte “Donnerstalk”-Sendung wird morgen, Donnerstag, um 22.35 Uhr in ORF eins zu sehen sein.

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