Leserreporter: Bahnübergang ohne Bahn in Wien-Leopoldstadt

Auf dem Weg zu einem Freund in der Engerthstraße in Wien-Leopoldstadt entdeckte Erik P. etwas, das auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Bahnübergang aussieht – Haltelinie, Lichtsignale, Schienen. Doch als er sich die Sache aus der Nähe ansah, stutzte er: Die Bahnschienen verliefen nur links und rechts der Straße, dazwischen waren sie entfernt und darüber asphaltiert worden. Die Schienen dienten zudem scheinbar als Parkplatz.
Soll falscher Bahnübergang Raser bremsen?
“Ich habe dann meinen Freund gefragt, was es damit auf sich hat, und der hat bei seinem Vater nachgefragt. Der meinte, dass dort einmal die Bahn als Abzweigung von der Donauuferbahn in ein Betriebsgelände gefahren ist. Aber die gibt es angeblich schon seit über 20 Jahren nicht mehr,” berichtet unser Leserreporter.
“Er hat dann gelacht und gemeint, dass es ganz lustig zu beobachten ist, dass Autofahrer, die sich in dem Bereich nicht auskennen, vor dem Bahnübergang immer langsamer werden und Ausschau nach der vermeintlichen Bahn halten. Daran erkennt man gleich, wer dort ortskundig ist, weil wer sich auskennt, fährt natürlich einfach drüber.”
Erik P. äußerte daraufhin den Verdacht, dass Bahnübergang und Signale möglicherweise darum erhalten geblieben sind, damit die Autofahrer in der Nacht in dem Bereich
langsamer fahren. “Auch eine Möglichkeit eine nächtliche ‘Rennstrecke’ zu entschärfen!” lachte unser Leserreporter.