AA

Leiter eines "Paradieses"

Erich Illmaier. Ein Mann, der sich seit über 40 Jahren in den Dienst von Kindern stellt.

„Gang amol mit.“ Dieser so harmlose Satz, so sagt der bald 70-jährige Erich Illmaier, sei vor 41 Jahre am Anfang gestanden. Als man den mittlerweile pensionierten Schuldirektor fragte, ob er nicht einmal mitginge, zu einer Sitzung des Feriensiedlungsvereines Lustenau-Oberbildstein. Er ging. Und heute sitzt er in der Küche des Ferienheimes. Mit einem Lächeln im Gesicht und in Erwartung von 120 Kindern, die bald kommen und in der Abgeschiedenheit der fast 1000 Meter hoch gelegenen Parzelle ein Paradies vorfinden werden.

29 Jahre Obmann

Für Erich Illmaier ist das Routine. Und doch auch wieder nicht. Denn wenn die Kleinen kommen und das Ferienlager genießen, dann ist auch er wieder zufrieden. Ein Gefühl, das immer wieder frisch ist. 20 Jahre leitete der gebürtige Steirer den ersten Turnus, seit 29 Jahren ist er Obmann des Vereines. „Ich mache diese Tätigkeit immer noch sehr gerne. Deswegen habe ich mir auch noch keinen Termin gesetzt, wann ich mich einmal zurückziehen will.“ Erich Illmaier hat das Ferienheim Oberbildstein geprägt. Viel wurde im alten Gebäude renoviert, erneuert, erweitert. Die Kinder können hier Fußball spielen, den Wald erkunden, Tischtennis spielen, malen, basteln, zelten oder einfach herumtollen.

Viel Vorbereitung

„Und“, sagt Illmaier nicht ohne Stolz, „wenn sie sich erst mal eingelebt haben, dann werden Playstations und andere elektronische Dinge für die Kinder immer unwichtiger.“ Die Arbeit eines Obmannes vom Feriensiedlungsverein Lustenau-Oberbildstein und seinem Team beschränkt sich beileibe nicht nur auf die Sommerferienzeit. „Das ganze Jahr hindurch sind 10–15 Personen alle fünf Wochen hier, sehen zum Rechten, reparieren und halten instand.“ Die letzten sechs Wochen vor der Sommersaison kommen die guten Geister von Oberbildstein jedes Wochenende zum Putzen und Vorbereiten.“

Viel gelernt

Viel gelernt für sich und über Kiner hat Erich Illmaier in diesen 40 Jahren. „Wir haben ja heute ausgebildete Pädagogen als Betreuungskräfte. Es ist schon faszinierend, wie sich diese mit ihren Schützlingen abgeben, wie sie viel mehr mit ihnen reden und auf sie eingehen, als das früher der Fall war.“ Und dann sei da auch noch der Zusammenhalt des Betreuungsteams. „Wir haben es untereinander auch fein, sitzen am Abend gemütlich zusammen, trinken gerne ein Gläschen Wein.“ Ein Grund mehr, warum der sportliche 70-Jährige noch gar nicht daran denkt, sich von seinem geliebten Ferienheim zurückzuziehen.

  • VIENNA.AT
  • VN-Menschen
  • Leiter eines "Paradieses"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen