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Leiner-Flagshipstore in Wien an Benko verkauft

Der Leiner-Flagshipstore auf der Wiener Mariahilfer Straße wurde verkauft.
Der Leiner-Flagshipstore auf der Wiener Mariahilfer Straße wurde verkauft. ©APA/HANS PUNZ
Der Bilanzskandal beim Kika/Leiner-Eigentümer Steinhoff hat sich bereits auf Österreich ausgewirkt. Um zu Geld zu kommen hat Steinhoff den Leiner Fagshipstore auf der Wiener Mariahilfer Straße an den Tiroler Immobilienmilliardar Rene Benko verkauft.

Der Deal sei über ein Vorkaufsrecht am 29. Dezember im Grundbuch eingetragen worden. Die Vertragsunterzeichnung mit dem neuen Eigentümer habe noch am selben Tag stattgefunden, sei aber noch nicht am Bezirksgericht hinterlegt worden, schreibt “Trend”.

Antragssteller ist laut Auszug aus dem Grundbuchregister, das der APA vorliegt, eine “Laura Daphne GmbH”. Stifter der Laura Privatstiftung sind Rene und Ingeborg Benko. Ein Benko-Sprecher war vorerst auf APA-Anfrage nicht erreichbar.

Marktbeobachter erwarten, dass, um die Liquidität von Kika/Leiner zu sichern, in den nächsten 10 Tagen noch intensiv an verschiedenen Fronten verhandelt wird.

Kurz und Moser in Rettungsaktion eingebunden

Sogar Kanzler Sebastian Kurz und Justizminister Josef Moser sollen in die Rettungsaktion eingebunden gewesen sein, schreibt das Magazin. Der Termindruck vor dem für die Rettungsaktion bilanztechnisch wichtigen Jahreswechsel wäre offenbar sonst nicht bewältigbar gewesen.

Zu diesem Zeitpunkt mussten auch die Löhne und Gehälter von fast 6.000 Beschäftigten in Österreich bezahlt werden. Bei der Auszahlung der Dezember-Gehälter soll es zu einer Verspätung von einigen Tagen gekommen sein, hieß es aus Mitarbeiterkreisen gegenüber der APA.

Kreditschutzverband sieht “leicht erhöhtes Risiko”

Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) sieht bei Kika/Leiner ein “leicht erhöhtes Risiko” und empfiehlt Lieferanten der Möbelkette, vorübergehend nicht unbesichert auf offene Rechnung zu liefern.

Auch unter den Kunden soll es vermehrt Anfragen geben, ob bereits getätigte Anzahlungen sicher seien. Österreich-Chef Gunnar George versicherte im APA-Gespräch, dass die Anzahlungen der Kunden auf einem Treuhandkonto liegen.

Verkauf des Wiener Leiner-Flagshipstores hat keine Auswirkung auf Nutzung

Der Verkauf der Leiner-Großfiliale ändert nichts an der Gebäudenutzung. “Kika/Leiner hat für das Haus einen bestehenden Mietvertrag bis zum Jahr 2030”, so Firmensprecherin Sonja Felber. “Für unsere Kunden bleibt alles, wie es ist.” Der Verkauf sei Teil der Restrukturierung des Kika/Leiner-Eigentümers Steinhoff. Ein Bilanzskandal und der darauffolgende Aktienabsturz erschüttern seit Anfang Dezember den deutsch-südafrikanischen Möbelriesen mit zuletzt 13,5 Mrd. Euro Jahresumsatz. Nach dem Auffliegen von Bilanzunregelmäßigkeiten mussten der Steinhoff-Vorstandsvorsitzende, der Aufsichtsratschef und der Finanzvorstand ihre Posten räumen. Derzeit laufen Gespräche mit den Gläubigerbanken, um die Liquidität des Möbelkonzerns zu sichern.

Ob Benko an weiteren Leiner/Kika- oder Steinhoff-Immobilien interessiert ist, wollte ein Signa-Sprecher auf APA-Anfrage am Freitag nicht kommentieren.

APA/Red.

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