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Leichtgewicht mit viel Herz

Defensivspieler Pa Ousman Sonko hat sich beim Cashpoint SCR Altach zum Publikumsliebling entwickelt. Heute geht es zuhause gegen den SV Ried.

Sein linkes Knie macht ihm von Zeit zu Zeit noch Probleme, seine Gegenspieler fürchten seinen aggressiven Spielstil – die Altacher Fans dagegen haben den nur 75 kg schweren Verteidiger Pa Ousman Sonko in ihr Herz geschlossen. Sein sprichwörtlicher Kampfgeist hat dem 24-Jährigen auch ein Stammplatz in der Altacher Hintermannschaft eingebracht.

Europa als Hoffnung

Die Wege von Sonko und Altach haben sich schon einmal gekreuzt – und zwar in der Westliga. Damals spielte der Verteidiger aus Gambia für den PSV-SW Salzburg im Schnabelholz und wurde ausgeschlossen. Nach Salzburg gekommen war Sonko dank dem damaligen PSV-Trainerteam Hannes Krawagna/Hannes Winklbauer, die den Afrikaner aus dem Flüchtlingslager im burgenländischen Horitschon holten. Dort spielte Sonko für den ortsansässigen Klub im Nachwuchs. Auf dem Weg nach Österreich hatte Sonko einen unfreiwilligen “Umweg” über Moskau gemacht. Grund dafür war, dass der ehemalige U-17-Teamspieler Gambias seit einer EuropaTournee mit dem Team einen russischen Visum-Stempel in seinem Pass hatte. Von seinen Eltern war er damals mit dem Gesparten (rund 3000 Dollar) ausgestattet worden. Die Hoffnung war, der talentierte Jungfußballer würde in Europa einen gutdotierten Profivertrag unterzeichnen und somit die Großfamilie in der Heimat “ernähren”. Sonko flog nach Moskau, wo ihm vermeintliche Freunde auf dem Weg nach Deutschland behilflich sein wollten. Doch an der ungarisch-burgenländischen Grenze war es mit der Freundschaft vorbei, sein Geld war ebenfalls fast aufgebraucht. Bei der Grenzüberquerung wurde Sonko dann von österreichischen Grenzpolizisten aufgegriffen und ins Flüchtlingslager gebracht. Und dort begann seine rot-weiß-rote Karriere. Als bester Nachwuchsfußballer Mittelburgenlands kam er nach Salzburg, wurde dann dort von Austria-Salzburg-Trainer Peter Assion “gecastet” und trotz seines geringen Körpergewichts für gut befunden. Beim Nachfolgeklub RB Salzburg imponierte die aggressive Spielweise des Gambiers auch Trainer Giovanne Trapattoni. “Eigentlich gehörte ich schon dem Kader an, da stoppte mich die Verletzung”, erinnert sich der nunmehrige Altacher. Mit Adi Hütter, dem Trainer der Juniors, war dann ein Altacher Urgestein maßgeblich an seinem Wechsel nach Vorarlberg beteiligt. Und als dann in der Vorbereitung Stephan Kling verletzungsbedingt ausfiel, sprang Sonko mit guten Leistungen und viel Herzblut in die Bresche.

28. Spieltag Tipp3-Bundesliga:
SCR Altach – SV Ried

heute, cashpoint-Arena 18 Uhr

 

 

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