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Leichterer Einstieg nach Babypause?!

Ein neues Gründerzentrum in Wien soll Frauen und Männern, die sich nach einer Babypause im Forschungs- und Technologiebereich selbstständig machen wollen, unter die Arme greifen.

Interessierten stehen ab September in Wien-Brigittenau 30 Plätze zur Verfügung. Geboten wird im Zentrum „femCubator“ auch ein Kindergarten für Kinder von zwei bis sechs Jahren.

Kommen könne jeder, der eine innovative Geschäftsidee und den Wunsch zur Selbstständigkeit habe, erklärte Eveline Gemeiner von der ARGE „femCubator“ am Donnerstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftsstadtrat Sepp Rieder und Frauenstadträtin Sonja Wehsely (beide S). Geholfen werde beim Erstellen bzw. Überarbeiten eines Businessplans, so Gemeiner. Dieser werde dann in einer Gruppe von Wirtschaftsfachleuten diskutiert und in einer acht-wöchigen Phase realitätsnah durchgespielt.

Die Erkenntnisse aus der Plan-Simulation würden dann in ein persönliches Coachingprogramm einfließen, bis es schließlich zur Unternehmensgründung kommen könnte, meinte Gemeiner. Das zwölf-monatige Intensiv-Coaching umfasst die Bereiche Unternehmensentwicklung, Finanzierung- und Kostenplanung, Steuer- und Wirtschaftsrecht, Marketing und Vertrieb sowie Innovationsmanagement.

Zielgruppe sind insbesondere Universitätsabsolventen, die die während des Studiums entwickelten Forschungsideen mit einem eigenen Unternehmen umsetzen möchten. Bisher gibt es laut Gemeiner rund 20 Interessenten – darunter einen Mann.

Durch die Einführung des Kinderbetreuungsgeldes habe sich die Situation der Wiedereinsteiger massiv verschlechtert, beklagte Wehsely. Nach einer Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstitutes WIFO seien zweidreiviertel Jahre nach der Geburt eines Kindes heute 40 Prozent mehr Frauen arbeitslos und sieben Prozent weniger unselbstständig beschäftigt als zu Zeiten der alten Karenzgeldregelung.

Neben einer Reform des Kinderbetreuungsgeldes seien daher auch Modelle und Projekte wie femCubator gefragt, die Frauen den Wiedereinstieg erleichtern und Job und Kind kompatibler machen, so Wehsely. Nötig seien außerdem Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in den Bereichen Forschung und Technologie.

Es sei wichtig, alles zu unternehmen, dass qualifizierte Frauen ihre Leistungen in die Wirtschaft einbringen könnten, sagte Rieder. Das Gründerzentrum in der Meldemannstraße sei das erste, das spezifisch frauen- und familienorientiert sei.

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