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Leichenfund in Tirol: Opfer ist Südtiroler

Identität der bei Spiss im Tiroler Oberland gefundenen männlichen Leiche dürfte geklärt sein.
Identität der bei Spiss im Tiroler Oberland gefundenen männlichen Leiche dürfte geklärt sein. ©APA
Die Identität der im Dreiländereck bei Spiss im Tiroler Oberland gefundenen männlichen Leiche dürfte geklärt sein. Es soll sich um einen 39-jährigen gebürtigen Südtiroler handeln, der zuletzt in Deutschland wohnhaft war, bestätigte das Tiroler Landeskriminalamt am Freitagabend.
Mordalarm im Tiroler Oberland

Weitere Details wurden aus “kriminaltaktischen Gründen” nicht genannt. Das Opfer dürfte nach Informationen der Bozner Quästur in einen Betrug mit Autoimporten verwickelt gewesen sein, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA.

2007 war in Bozen ein Gerichtsverfahren gegen den Toten und sechs weitere Personen wegen Steuerbetrugs in der Höhe von 13,5 Millionen Euro eröffnet worden. Laut Anklage wurden Luxusautos in Deutschland von einer Bozner Scheinfirma erworben und dort gleich wieder verkauft, ohne die anfallende Mehrwertsteuer zu leisten. Auf diese Weise sollen 200 Autos verkauft worden sein. 2009 wurde der 39-Jährige gemeinsam mit einem ehemaligen Südtiroler Skirennläufer und fünf anderen Personen verhaftet. Sie sollen Leasingfirmen geprellt und Luxusautos, unter anderem zwei Lamborghini Murcielago, in Bulgarien und in der Tuerkei weiterverkauft haben.

Der Mann stammt ursprünglich aus Vahrn bei Brixen. Er war zuletzt in Süddeutschland wohnhaft. Am Nachmittag waren Beamte der italienischen Polizei aus Südtirol in Innsbruck, um bei der Abklärung der Identität zu helfen.

Die Suche nach dem seit mehreren Wochen in Tirol und der Schweiz herumstreifenden Braunbären “M13” hatte die Polizei am Mittwoch zu der Leiche geführt. Bei der Obduktion am Donnerstag stellte sich schließlich heraus, dass es sich um ein Gewaltdelikt gehandelt hatte.

Der 39-Jährige dürfte mit einem stumpfen Werkzeug geschlagen worden sein und dadurch ein Schädelhirntrauma erlitten haben. Außerdem wies die Leiche nach Angaben der Polizei Gewaltmerkmale am Hals auf. Die mögliche Tatwaffe war weiter unbekannt. Der Fundort an einer Böschung 25 Meter unterhalb der Spisser Landesstraße dürfte nicht der Tatort gewesen sein. Der Leichnam soll rund drei bis vier Tage im Bereich des sogenannten “Gstalda Tobels” gelegen haben. Der leblose Körper war lediglich mit einer Unterhose bekleidet aufgefunden worden.

Am Mittwochnachmittag war die Feuerwehr und die Polizei zu einem Brand gerufen worden. Ein Baum war auf einen Strommasten gefallen und hatte das Feuer ausgelöst. Die Exekutive war davon ausgegangen, dass “M13” den Baum umgeworfen habe, worauf sich ein Beamter auf die Suche nach dem Tier machte und mit einem Feldstecher die Gegend absuchte. Dabei stieß er auf die Leiche.

(APA)

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