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Lehrer-Mörder im Gefängnis gestorben

Leblos in seiner Zelle aufgefunden
Leblos in seiner Zelle aufgefunden ©BilderBox/Symbolbox
Ded Gecaj ist heute morgen kurz vor 7 Uhr von einem Mitarbeiter des Regionalgefängnisses leblos in seiner Zelle aufgefunden worden, als ihm das Frühstück gebracht werden sollte. Die sofort herbeigerufenen Rettungssanitäter und die Rettungsärztin konnten nur noch seinen Tod feststellen.

Obwohl nichts auf Dritteinwirkung hindeutete, haben sich die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei entschlossen, den Todesfall nicht selbst zu untersuchen. Es wurden deshalb sofort die Behörden des Kantons Thurgau um Amtshilfe ersucht. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Thurgau beauftragte Andreas Kopp, Vizestatthalter in Bischofszell, mit der Bearbeitung des Falles. Dieser zog den Spezialdienst und den kriminaltechnischen Dienst der Kantonspolizei Thurgau für die Tatbestandsaufnahme bei, welche bereits um 09:00 Uhr begonnen wurde. Andreas Kopp beauftragte im Weiteren das Institut für Rechtsmedizin am Kantonsspital St. Gallen mit der Ermittlung der Todesursache. Er wird abklären, woran Ded Gecaj gestorben ist; er wird sich auch mit der Frage befassen, ob Hinweise dafür bestehen, dass für den Tod jemand (mit-) verantwortlich gemacht werden muss.

Ded Gecaj war im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod von Paul Spirig und mit dem Vorwurf, seine Tochter sexuell missbraucht zu haben, am 2. September 2010 aus dem Kosovo an die Schweiz ausgeliefert worden. Er hatte die Haftbedingungen im Regionalgefängnis St. Gallen verschiedentlich kritisiert und war deshalb besonders genau ärztlich überwacht und betreut worden. Der Amtsarzt hatte ihn letztmals am Dienstag, 15. November 2010, zweimal besucht, ihm eine Wunde versorgt und festgestellt, dass er wohlauf und bei klarem Bewusstsein sei.

Zur Zeit sind keine zusätzlichen Informationen möglich. Der beaufragte Vizestatthalter von Bischofszell wird zu gegebener Zeit die Öffentlichkeit über den Fortgang des Verfahrens informieren.

Es handelt sich bedauerlicherweise bereits um den zweiten Suizid innert kurzer Zeit im Regionalgefängnis. Nach dem Tod des Nigerianers, der anfangs Woche aufgefunden wurde, wurde bei diesem auch ein Abschiedsbrief sichergestellt. Ein Zusammenhang zwischen den zwei Todesfällen ist zur Zeit nicht ersichtlich.

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