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Lehrer mit Türkischkenntnissen gesucht: Wirbel um Ausschreibung in NÖ

Türkisch als Anforderung für Lehrer? Kritik an Schule in Baden. (Symbolbild)
Türkisch als Anforderung für Lehrer? Kritik an Schule in Baden. (Symbolbild) ©Canva; DALL.E (Bild mit KI erstellt)
In Baden hat eine Ausschreibung für eine Lehrstelle an einer Schule für Diskussionen gesorgt. Gesucht wurde ein Lehrer für Bewegung und Sport mit "sehr guten Deutsch-, Englisch- und Türkischkenntnissen in Wort und Schrift".

Für Aufregung sorgt die Suche nach einem Lehrer mit Türkischkenntnissen in Baden. An der Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich in der Kurstadt ist eine Teilzeitstelle für Bewegung und Sport zu besetzen. In der Ausschreibung waren als Voraussetzungen u.a. "sehr gute Deutsch-, Englisch- und Türkischkenntnisse in Wort und Schrift" angeführt. Kritik kam von FPÖ und ÖVP. Das Bildungsministerium hat die Schule nun aufgefordert, die Formulierung zu ändern.

Die Praxisvolksschule untersteht als Bundesschule dem Ministerium. Ausgeschrieben wird eine Stelle mit zwölf Wochenstunden ab 1. Oktober. Die Schule besuchen laut Rektor Erwin Rauscher knapp 200 Kinder mit 20 Erstsprachen, wie mehrere Medien berichteten. Zusätzliche Türkischkenntnisse sollen lediglich helfen, einzelne Kinder in "schwierigen gesellschaftlichen Zeiten" besser zu erreichen und Deutsch gezielt zu fördern, sagte Rauscher zum ORF Niederösterreich. Unterrichts- und Umgangssprache sei Deutsch.

Bildungsministerium verlangt klarere Formulierung

"Die Unterrichtssprache an österreichischen Volksschulen ist Deutsch", hielt der Bildungssprecher der FPÖ Niederösterreich, Landtagsabgeordneter Helmut Fiedler, bereits am Wochenende in einer Aussendung fest. Sehr gute Türkischkenntnisse seien für die Ausübung des Berufs "nicht zwingend erforderlich" und würden "vielmehr eine Diskriminierung unserer eigenen Bevölkerung" darstellen. Ähnlich äußerte sich VPNÖ-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner: "In unseren Schulen wird Deutsch gesprochen." Die Stellenausschreibung irritiere sehr, meinte er.

Ministerium stoppt Anzeige

"Das Bildungsministerium ist weder in die Ausschreibung eingebunden, noch war diese bekannt", teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Die Formulierung, "die Bewerbung richtet sich an Personen, die folgende Voraussetzungen erfüllen", sei "unklar und nicht exakt juristisch", da dabei gesetzliche Erfordernisse (Deutsch) mit sonstigen "Wunschkriterien" (Englisch und Türkisch) vermischt würden. Das Ministerium habe den Rektor angewiesen, die Ausschreibung vom Netz zu nehmen und zu korrigieren, hieß es.

(APA)

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