“Natürlich” wehre man sich in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht gegen einen Solidarbeitrag, “aber wir sollen ja quasi für die Pläne der Ministerin wie den Ausbau der Ganztagsschulen und die Gesamtschule geradestehen”, so Riegler. “Das muss doch schön langsam ein jeder behirnen, dass hier eine ganze Berufsgruppe verarscht wird.”
Eine Zusage hätte seiner Meinung nach zudem weitreichende Folgen: “Wenn der Wahnsinn Mode macht, dass Lehrer nicht nur für die Miete der Schulen und die teilweise Abschaffung der Studiengebühren an den Pädagogischen Hochschulen aufkommen sollen, gibt es vielleicht morgen weitere Lohnkürzungen, wenn einmal der Strompreis erhöht wird.” Und: Wenn die Lehrer einmal mehr unterrichten müssten, würden ähnliche Projekte bei anderen öffentlichen Bediensteten folgen, ist Riegler überzeugt. “Wenn das bei uns durchgeht, wird es morgen bei den Kindergartenpädagogen soweit sein. Dann werden sie durch drei Stunden mehr Anwesenheitspflicht das Gratis-Kindergartenjahr finanzieren müssen, wenn der Erhalter sagt, er kann das nicht zahlen.”
Schmieds Alternativvorschlag (Befristung der höheren Unterrichtsverpflichtung plus neues Dienst- und Besoldungsrecht) nannte Riegler eine “Nebelgranate” und ein “Lockmittel für Junge” durch die geplanten höheren Anfangsgehälter. Doch erstens habe es schon 1999/2000 eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema gegeben, deren Pläne mangels Geld nie umgesetzt wurden. Zweitens befürchtet Riegler, dass die Junglehrer zwar 300 Euro mehr verdienen könnten, dafür aber statt derzeit 22 Stunden 28 in der Klasse stehen müssten. “Im Endausbau würden dann nur noch 70.000 Lehrer benötigt (statt der derzeit 120.000, Anm.).”