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Lehrausbildung für Asylwerber: FPÖ will Zugang verbieten

Die FPÖ will den Zugang von Asylwerbern zum Lehrlingsmarkt wieder verbieten.
Die FPÖ will den Zugang von Asylwerbern zum Lehrlingsmarkt wieder verbieten. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Der Zugang zur Lehre für Asylwerber soll nun wieder verboten werden. Seit 2012 ist die Lehrlingsausbildung für Asylwerber in Mangelberufen erlaubt.
Abschiebung von Lehrlingen

Die FPÖ will die Debatte um die Abschiebung von Lehrlingen, die einen negativen Asylbescheid bekommen haben, beenden, indem sie den Zugang zur Lehre für Asylwerber wieder verbietet. Seit 2012 ist die Lehrlingsausbildung für Asylwerber bis 25 Jahren in Mangelberufen erlaubt. Diesen Erlass will die FPÖ wieder zurücknehmen, kündigte Parteichef Vizekanzler Heinz-Christian Strache in der Tageszeitung “Österreich” an.

Keine Lehrlingsausbildung für Asylwerber?

Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) werde prüfen, “den falschen Erlass von damals möglicherweise zurückzunehmen”. “Denn das dürfte ja nicht sein: Wenn einer kein Bleiberecht hat, sollte er keine Lehre beginnen dürfen”, so Strache. Lehre für Asylsuchende soll es damit nicht mehr geben. “Es gibt genügend Jugendliche, die eine Lehre suchen, und wir haben genügend anerkannte Flüchtlinge, die nicht arbeiten und keine Lehre haben.”

Anschober appelliert an Kurz

Der oberösterreichische Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne), der sich gegen die Abschiebung von Lehrlingen engagiert, hat am Sonntag an Kanzler Sebastian Kurz appelliert, nicht zuzulassen, dass – wie von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache angekündigt – der Zugang für Asylwerber zu Lehrstellen abgeschafft wird.

“Der Bundeskanzler muss die Causa Lehrausbildung für Asylwerber generell zur Chefsache machen, die Zerstörung dieser letzten Integrationschance abwenden und Gespräche für eine Lösung der Vernunft gegen die drohenden Abschiebungen hunderter Lehrlinge und für eine grundsätzliche Lösung ermöglichen”, appellierte Anschober.

Ein Ende für den Zugang zur Lehre wäre “die Zerstörung der letzten großen Integrationsmaßnahme für Asylwerber und ein schweres Foul an den vielen Unternehmen, die unter dem Lehrlingsmangel leiden”.

Regierungssprecher bestätigt Ende der Lehre für Asylwerber

Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal hat gegenüber der APA am Sonntag bestätigt, dass die Regierung die Möglichkeit für Asylwerber, eine Lehre zu beginnen, abschaffen wird. Man arbeite an einer Neuregelung. “Das Asylrecht soll künftig nicht mehr mit einer Lehre umgangen werden können.”

Gleichzeitig soll ein eigener Aufenthaltstitel für Lehrlinge geschaffen werden und die Rot-Weiß-Rot-Karte attraktiviert werden, “um den Bedürfnissen der Wirtschaft zu entsprechen”, so der Sprecher.

(APA/Red)

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