Legionellen-Alarm im Kreis Lindau
Entdeckt wurden die gefährlichen Bakterien, weil die Bewohner – wie gesetzlich verordnet – Trinkwasserproben untersuchen ließen und die Ergebnisse ans Landratsamt gemeldet hatten. Laut “schwaebische.de” handelt es sich dabei um vier private Häuser im Westallgäu und am Bodensee.
Werden beim Duschen eingeatmet
Da Legionellen ab einer Wassertemperatur von 60 Grad Celsius absterben, werden die Leitungen nun mit heißem Wasser durchspült. Die Infektion von Legionellen erfolgt über Aerosole, beim Duschen und Baden können die Bakterien in dem fein zerstäubten Wasser eingeatmet werden. Schwere Erkrankungen der Atemwege können die Folge sein. Vorsicht sollten speziell Personen mit einem geschwächten Immunsystem und chronischen Lungenerkrankungen bzw. ältere Personen walten lassen, da sie ein erhöhtes Infektionsrisiko haben.
2013: Bislang keine Fälle im Ländle
Laut Dr. Margarete Müller-Wohlgenannt vom Gesundheitsdienst des Landes gibt es in Vorarlbergs Privathäusern dieses Jahr bislang keine Probleme mit Legionellen. Bei den wenigen Fällen, bei denen eine Kontrolle notwendig erschien, wurde bisher nie ein Befall mit den betreffenden Bakterien festgestellt.
Im Schnitt zehn Fälle pro Jahr
Walter Wohlgenannt, Abteilungsleiter “Trinkwasser” beim Umweltinstitut des Landes Vorarlberg, berichtet von durchschnittlich zehn Fällen im Jahr, bei denen in Vorarlberg tatsächlich ein Legionellenbefall festgestellt wird. Betroffen sind überwiegend Privathaushalte, vereinzelt auch Hotels.
Ziel: Finden des Infektionsherdes
Das Institut wird aktiv, wenn es darum geht, den Ursprungsort einer durch Legionellen verursachten Krankheit wird. Die Alarmierung erfolgt entweder über das Krankenhaus, in dem die Infektion festgestellt wurde, oder über das Legionelleninstitut in Wien. Ein Beispiel für eine Verständigung aus Wien ist ein Niederländer, bei dem in der Heimat eine Infektion festgestellt wurde. Daraufhin wird möglichst jeder Ort in Österreich auf Legionellen überprüft, an denen sich die Person aufhielt und infiziert haben könnte.
Legionellen sind Bodenbakterien im Süßwasser, deren Wachstum zwischen 20 und 30 Grad langsam in Fahrt kommt. Bei Temperaturen ab 40 Grad finden sie optimale Bedingungen vor. Besonders betroffen in Wohnhäusern sind neben Feuchträumen auch Solaranlagen zur Warmwasseraufbereitung. Da die Bakterien ab 55 Grad absterben, empfielt das Umweltinstitut ein Erhitzen des Wassers auf 65 Grad, wodurch die Gefahr praktisch bei Null liege. (red)