Zudem zeigten die Fotos ein von einem Torpedo beschädigtes Rumpfteil und eine im Schlamm liegende Tragfläche. An den rostigen Wrackteilen kleben Korallen und Seepocken, zwei pinkfarbene Fische schwimmen vorbei, aus den Trümmern eines Flugzeugkatapults mit japanischer Beschriftung kriecht ein Aal.
Microsoft-Pionier findet größtes Schlachtschiff der Welt
Allen hatte jahrelang nach dem Wrack gesucht und es in der vergangenen Woche endlich gefunden. Der Mitbegründer des Softwarekonzerns Microsoft spürte das Wrack mit seiner Jacht “M/Y Octopus” in einem Kilometer Tiefe am Grund der Sibuyan-See, einer Meerenge im Zentrum der philippinischen Inseln, auf. Begeisterte Historiker verglichen die Entdeckung mit dem Fund der Titanic, die am 15. April 1912 vor Neufundland auf einen Eisberg aufgelaufen und gesunken war.
“Musashi”: Wrackteile in riesigem Trümmerfeld
“Ich denke, wir überbringen der Welt etwas Bedeutungsvolles”, sagte der Kapitän von Allens Jacht, Yannick Olson, über die Bilder, die von einem unbemannten Mini-U-Boot aufgenommen wurden. Die Wrackteile der “Musashi” liegen in einem riesigen Trümmerfeld und teilweise unter Schlamm begraben. “Es ist ziemlich klar, dass es nicht in einem Teil auf dem Boden gelandet ist”, sagte Olson. “Die Zerstörung war total.”
Die “Musashi” und ihr Schwesterschiff “Yamato”, das ebenfalls von der US-Marine versenkt wurde, gelten als die mächtigsten und am besten ausgestattetsten Kriegsschiffe aller Zeiten. Die ursprünglich als drittes Schlachtschiff der “Yamato”-Klasse begonnene “Shinano” wurde als Flugzeugträger fertiggestellt.
In größter Seeschlacht des Zweiten Weltkrieges versenkt
Die “Musashi” war am 29. Oktober 1944 am Höhepunkt der Schlacht im Golf von Leyte von US-Flugzeugen bombardiert und versenkt worden. Die Schlacht, bei dem die US-Marine mit australischen Kriegsschiffen die Japaner besiegte, gilt als größte Seeschlacht des Zweiten Weltkriegs.
In dem Wrack sollen auch die Leichen von 1.023 Besatzungsmitgliedern liegen, die in der Schlacht getötet wurden. Auf den Videos, die auf Allens Internetseite zu sehen sind, sind jedoch keine sterblichen Überreste zu erkennen. (APA/red)