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Lebenslang für jungen "Sniper" bestätigt

Einen Tag nach der Bestätigung des Todesurteils gegen den älteren der beiden Heckenschützen von Washington wurde dessen junger Komplizen zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Der Richter in Chesapeake (Bundesstaat Virginia) folgte damit der Empfehlung der Geschworenen, die im Dezember eine lebenslange Haft für den heute 19-jährigen Lee Boyd Malvo empfohlen hatten.

Malvo war zur Tatzeit im Oktober 2002 minderjährig. Deshalb war ihm die Todesstrafe erspart geblieben, obwohl das Gesetz in Virginia auch die Hinrichtung jugendlicher Täter erlaubt. Aus diesem Grund hatte das US-Justizministerium die ersten Prozesse an Virginia vergeben, obwohl im benachbarten Bundesland Maryland die meisten Sniper-Morde verübt worden waren.

Am Vortag hatte ein Richter in Manassas (Virginia) das Todesurteil gegen John Allen Muhammad (43) bestätigt und als Datum für die Vollstreckung den 14. Oktober festgelegt. In Virginia können Richter das von der Jury vorgegebene Strafmaß abmildern. Sie können die Strafe aber nicht verschärfen.

Für die beiden Sniper war dies möglicherweise erst der Auftakt zu mehreren anderen Prozessen. Beide sind bisher nur für jeweils einen der zehn Morde im Raum Washington angeklagt worden. Damit ist es durchaus noch möglich, dass Malvo in einem anderen Verfahren zum Tode verurteilt wird.

Muhammad und Malvo hatten nach Überzeugung der Gerichte im Herbst 2002 den Großraum Washington mit einer Serie heimtückischer Heckenschützenmorde terrorisiert und mindendestens zehn Menschen getötet. Sie verübten die Morde aus großer Entfernung und schossen auf ihre Opfer meist an Tankstellen, auf Parkplätzen oder beim Rasen mähen.

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