Heute, 32 Jahre später, lässt sich der Dornbirner fliegen, statt selber zu fliegen. König lässt sich viel und oft fliegen. Nach Barcelona, Madrid, Manchester, nach Amerika oder Asien. König sieht die Sportstars dieser Welt. Er spricht über sie im Fernsehen und Millionen Österreicher hören ihm, dem ORF-Sportreporter, zu.
Ex-Speerwerfer
Ja, ich habe meinen Traumjob gefunden, sagt der kräftige Ex-Speerwerfer mit dem Brustton der Überzeugung. König gilt in der Branche als akribischer Arbeiter. Als einer, der sich auf jede Reportage gewissenhaft vorbereitet, sich mit einem Riesenrepertoire an Infos vors Mikro setzt. Ein Repertoire, das er kaum einmal voll ausschöpft. Ich darf sagen, dass es mir noch nie passiert ist, Dinge nicht gewusst zu haben, die ich wissen habe müssen, sagt er mit einem Grinser. Auch weiß König ganz genau, dass nicht du bist als Reporter bei einer großen Sportübertragung der Star, sondern das Ereignis bzw. deren Protagonisten. Niemals darfst du dich in den Vordergrund spielen. Das wollen die Leute zuletzt.
Selbst ein Star
Doch natürlich ist Thomas König selbst in Österreich zu einem Star geworden. Einer, den sie oft auf der Straße anreden. Den sie vor allem an seiner Stimme erkennen. Diese Popularität spielt sich in einem Rahmen ab, der angenehm ist. Ich freue mich, wenn Leute meine Arbeit anerkennen und mich darauf anreden. Nur wenn er am Arbeiten sei, könne ihm die Zuwendung gelegentlich zu viel werden.
Fußball und Ski
Den Durchbruch zu nationaler Reportergröße schaffte der groß gewachsene Dornbirner vor knapp einem Jahrzehnt. Als Vorarlberg durch Austria Lustenau erstmals wieder in der höchsten Spielklasse vertreten war und König die Matches im Ländle kommentierte. Seit einigen Jahren ist er regelmäßig als ORF-Kommentator bei Champions-League-Spielen im Einsatz. Die internationale Fußballbühne ist als Reporter schon das Größte, findet König. Obwohl er seit Robert Seegers Abgang auch im Ski-Weltcup zur Stammbesetzung gehört. Skirennen zu kommentieren ist anders. Da darfst du im Namen aller Österreicher zu den eigenen Läufern halten. Da ist das Zusammengehörigkeitsgefühl stärker. In Bormio darf Thomas König dieses Gefühl morgen wieder beschwören. Wo dann hoffentlich auch die Skiherren endlich wieder einmal davon profitieren werden.
ZUR PERSON Thomas König
Geboren: 14. 12. 1964
Wohnhaft: Dornbirn
Familienstand: Verheiratet mit V-Heute-Moderatorin Daniela Marte, eine Tochter
Beruf: Sportreporter
Hobbys: Tauchen, Fitnessstudio
Lieblingsessen: Filet Wellington