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Leben für die Krebsvorsorge

Was sie an Projekten organisiert, bereitet Judith Lutz akribisch genau vor.
Was sie an Projekten organisiert, bereitet Judith Lutz akribisch genau vor. ©VN/Rhomberg
Gaißau - Judith Lutz hat in Gaißau ein großes Gesundheitsprojekt auf die Beine gestellt.

Judith Lutz strahlt, wenn sie von ihrer Arbeit erzählt. Mit Leidenschaft füllt sie die Stelle als Obfrau des Sozialausschusses in der Gemeinde Gaißau aus. „Hier kann ich mitgestalten und etwas bewegen“, sagt die gelernte Krankenschwester. In Bewegung setzte Judith Lutz allerhand. So hat sich etwa die Vortragsreihe „Krebserkrankungen – Vorsorge und Therapie“ zu einem wahren Großprojekt ausgewachsen. Bis in den November hinein gibt es jeden Monat zwei Veranstaltungen, die sich mit der Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln befassen. „Je mehr man über etwas weiß, das so bedrohlich klingt, umso besser lässt sich damit umgehen“, ist die engagierte Frau überzeugt.

Große Betroffenheit

Krebs ist nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Das macht Angst. Am heutigen Weltkrebstag weisen Institutionen wie Gebietskrankenkasse und aks auf die Wichtigkeit der Prävention hin. Früherkennung kann tatsächlich Leben retten, wie sich etwa anhand der Darmkrebsvorsorge längst schon eindrücklich belegen ließ. Vorsorge, die liegt auch Judith Lutz am Herzen. Gleichzeitig weiß sie, dass es dafür mitunter zu spät ist. Als Krankenschwester der Chi­rurgischen Abteilung im LKH Bregenz erlebt sie immer wieder hautnah die Betroffenheit und Trauer, die eine Krebsdiagnose bei Patienten sowie deren Angehörigen auslöst. Umso wichtiger ist ihr die „objektive und neutrale“ Aufklärung. Dabei hält es Judith Lutz mit dem deutschen Schriftsteller Jean Paul, der weiland sinngemäß meinte: „Reisen ist Leben und Leben ist Reisen.“ Auch eine Krankheit könne ein Reisebegleiter sein. Doch auf dieser Reise würden Menschen besondere Unterstützung und Sicherheit brauchen. Beides will Judith Lutz mit dem neuen Projekt ein Stück weit vermitteln.

Die Ideen sprudelten

Ursprünglich wäre allerdings nur ein Vortrag geplant gewesen. Nachdem Judith Lutz aber ihre eigenen Überlegungen mit jenen, die aus Gesprächen mit Ärzten und anderen Experten entstanden, zusammenführte, sprudelten die Ideen nur so daher. Die Kreativität, die der Gaißauerin eigen ist, hatte sich, wie schon öfter, Bahn gebrochen. „Die besten Ideen kommen mir beim Laufen“, verrät die begeisterte Freizeitsportlerin. Zudem absolvierte sie eine Ausbildung zur kommunalen Gesundheitsmanagerin. Auch die helfe dabei, Neues auf die Beine zu stellen. Das tut Judith Lutz seit sechs Jahren, seit in Gaißau der Sozialzirkel gegründet wurde und sie dort eine 25-Prozent-Stelle bekleidet.

Großer Rückhalt

Unter dem Titel „Gesundheit in Gaißau“ entstanden seitdem verschiedenste Aktionen. Gerne erzählt Judith Lutz von den jährlichen Ausflügen mit Gehbehinderten ins „Rhiholz“. Berührende Momente seien das, wenn man erleben dürfe, wie Menschen in der Natur aufblühen. Ebenso dankbar ist sie dafür, dass „viele Leute immer wieder bereit sind, solche Initiativen zu unterstützen.“ Auch die Gemeinde steht dahinter. Und die Familie. Ein Netz, das Mut gibt, für andere da zu sein. Was Judith Lutz übrigens auch privat häufig ist. Dann jedoch als leidenschaftliche Köchin, die gerne Gäste bewirtet.

Zur Person

Judith Lutz Geboren: 3. Jänner 1956 in Gaißau Wohnort: Gaißau Familienstand: Partnerschaft, zwei erwachsene Söhne (23 und 21) Beruf: Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester Hobbys: Laufen, Skitouren, die Berge, Kochen, Lesen

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