Lawrow mit UdSSR-Pullover: Provokation oder Zufall?

Beim Eintreffen in Anchorage, Alaska, wurde Russlands Außenminister Sergej Lawrow in einem weißen Pullover gesichtet, der unter seiner dunklen Weste hervorlugte. Aufnahmen russischer Medien zeigen, dass der Pullover die kyrillischen Buchstaben "СССР" tragen könnte – das Kürzel für die frühere Sowjetunion.
Auch in einem Interview mit dem russischen Sender "Russia 24" trug Lawrow denselben Pullover. Ein ähnliches Modell ist in mehreren russischen Onlineshops erhältlich und kostet laut Angaben etwa 110 Euro.
Politisches Signal oder Zufall?
Lawrows Outfit sorgte international für Spekulationen über eine mögliche politische Botschaft. Bei einer Pressekonferenz erklärte der Minister, Russland nehme nicht teil, um "der Ukraine irgendetwas zurückzugeben". Stattdessen betonte er: "Wir wissen, dass wir Argumente haben, eine klare und verständliche Position. Wir werden sie darlegen."
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte wiederholt seine nostalgische Sicht auf die Sowjetunion betont. Den Zerfall der UdSSR bezeichnete er einst als "größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts". Auch Lawrow hatte in der Vergangenheit erklärt, eine künftige Ukraine solle "wahrhaft russisch sein", ihre Kinder russisch erziehen und Teil der "russischen Welt" werden.
Rückgriff auf sowjetische Symbolik
Der mögliche Verweis auf die Sowjetunion durch ein Kleidungsstück wird von Beobachtern als bewusste Symbolik gewertet. Kritiker sehen darin einen Hinweis auf imperiale Ambitionen Russlands. Der genaue Kontext von Lawrows Pulloverwahl wurde von offizieller Seite nicht kommentiert.
(VOL.AT)