AA

Lawinensprengungen am Grasjoch: Neuschnee behindert Bau der Weltcup-Strecke

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat es im Grasjoch rund 40 Zentimeter Neuschnee gegeben. Das erschwert die Arbeit der Shaper beim Streckenbau für den Weltcup am Wochenende.

Schnee, Schnee und noch mehr Schnee. Was Winter-Fans freuen dürfte, erschwert heute vor allem die Arbeit der "Shaper" - so nennt man die Helfer, die die Snowboard-Cross-Strecke bauen - im Grasjoch in St. Gallenkirch. "Wir haben mit rund 25 Zentimetern gerechnet. Mit 40 Zentimetern kam dann aber doch mehr Neuschnee als gedacht", gibt Christian "Chisi" Speckle, OK-Chef beim Weltcup, am Mittwochmorgen gegenüber VOL.AT zu.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Lange Nächte, wenig Schlaf

Bereits am Dienstag waren große Teile der Strecke fertig. Heute Mittwoch durfte vorerst niemand an den Berg.
Bereits am Dienstag waren große Teile der Strecke fertig. Heute Mittwoch durfte vorerst niemand an den Berg. ©Josef Manahl

Für das Team bedeutet der neue Schnee in erster Linie Mehr-Arbeit. Die Strecke, die in den vergangenen zehn Tagen gebaut wurde und heute finalisiert werden sollte, braucht nun mehr Pflege als zunächst angenommen. "Wir hoffen dennoch, dass wir am Nachmittag, wenn es ein wenig aufzieht, die ersten Testfahrten absolvieren können", erklärt er. Das Team auf der Piste war deshalb die gesamte Nacht über im Einsatz, um perfekte Bedingungen für die Sportlerinnen und Sportler zu schaffen. "Ich weiß nicht, ob nicht sogar Fahrer im Pistenbully übernachten", lacht Speckle.

Strecke nun im Grasjoch

In diesem Jahr ist die Strecke erstmals im Grasjoch, direkt neben dem Freda-Sessellift positioniert. "Wir brauchten einerseits eine längere Strecke, damit wir für die Weltmeisterschaft 2027, die hier stattfinden wird, einen Probe-Wettbewerb veranstalten konnten. Andererseits ist der März Hauptsaison und das Hochjoch mit seinem wenigen Platz sowieso schon mit Touristen gut gefüllt. Eine ganze Piste dann für eine Weltcup-Strecke zu sperren, wäre nur schwer zu argumentieren", erklärt Speckle die Beweggründe für die neue Positionierung.

Viele Helferinnen und Helfer sind in den vergangenen Tagen im Einsatz.
Viele Helferinnen und Helfer sind in den vergangenen Tagen im Einsatz. ©Josef Manahl

Am Morgen waren die Pisten für den Skibetrieb lange Zeit gesperrt. Viele Bahnen gingen erst im Laufe des Vormittags in Betrieb. "Das ist ein normales Prozedere. Wir haben 499 Sprengpunkte in der Silvretta Montafon. Das Team der Pistenrettung, das auch für die Lawinensprengungen zuständig ist, muss dann schrittweise vorgehen und die einzelnen Bereiche nach und nach für den Wintersport freigeben", verdeutlicht Matthias Boric von der Silvretta Montafon gegenüber VOL.AT.

Lawinensprengungen am Morgen

Auch der Weltcup-Hang war betroffen und musste gesichert werden. Das sei aber nicht besorgniserregend, sondern vielmehr Routine. Auch, wenn das Organisationskomitee sich sicherlich andere Bedingungen für die Finalisierung des Laufs gewünscht hätte, über den Schnee ärgern, tut sich im Montafon niemand.

Peter Marko ©Silvretta Montafon, Stefan Kothner

"Wir haben vor einer Woche Messungen an der Versettla Bahn Bergstation durchgeführt. Dort oben liegt so viel Schnee wie zuletzt im Jahr 2010. Da geht mein Wintersportler-Herz natürlich auf", lacht Peter Marko, Geschäftsführer der Silvretta Montafon.

"Oben herrscht tiefster Winter, da freuen wir uns natürlich drüber."

Christian Speckle, OK-Chef

Und auch Speckle meint, für die Atmosphäre sei der Neuschnee perfekt. "Oben herrscht tiefster Winter, da freuen wir uns natürlich drüber." Kein Wunder, musste die letzte Ausgabe, die im Dezember 2022 geplant war, doch mangels Schnee ausfallen. Das wird in diesem Jahr also kein Thema. Und auch sonst ist sich der OK-Chef ziemlich sicher, dass es kaum Umstände gibt, die eine erfolgreiche Durchführung noch gefährden könnten. "Damit die Athletinnen und Athleten sicher fahren können, brauchen wir gute Sicht. Die ist aber angesagt. Dann kann uns auch leichter Schneefall nichts anhaben", blickt er voller Zuversicht in Richtung Wochenende.

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • St. Gallenkirch
  • Lawinensprengungen am Grasjoch: Neuschnee behindert Bau der Weltcup-Strecke