Solche Geräte seien zwar nicht unsinnig. Kids zu motivieren, einen Heimtrainer zu erklimmen, könnte jedoch schwierig sein, meinte etwa Rochus Pokan vom Wiener Institut für Sportwissenschaft gegenüber APA.
Wollen Kinder gleichförmige Bewegung?
Ich glaube, dass das nicht dem Bewegungsbedürfnis von Kindern entspricht, ergänzte Sportpädagoge Michael Kolb von der Uni Wien.
Könnte gut sein. Denn wie oft sieht man Kinder auf dem Spielplatz schon Minute um Minute denselben Bewegungsablauf abspulen?
Laufband für die Play-Station-Generation?
Der deutsche Spielwarenproduzent Erzi jedenfalls will dem Bewegungsmangel der PlayStation-Generation damit ein Ende setzen, wie es in einer Aussendung hieß. Von Übergewicht Bedrohte und Betroffene, die meist in unteren Bildungs- und Einkommensschichten zu finden wären, könnten sich solche Geräte (rund 100 Euro) jedoch nicht leisten, kritisierte Kolb.
Laut Erzi verbessert das Training Geschicklichkeit, Kraft, Ausdauer, Motorik und Koordinationsfähigkeit. Aus medizinischer Sicht sei es zwar gleichgültig, wie sich Kinder bewegen, meinte Pokan. Kraft- und Ausdauertraining habe allerdings nichts mit der Lebenswelt von Kindern zu tun, so Kolb. Diese würden vermutlich eher herumspringen oder Ball spielen wollen. Hier seien Erwachsenenprodukte auf Kinder übertragen worden, meinte der Sportpädagoge.
Die bunten Geräte sind dem Spielwarenproduzenten zufolge speziell für Kinder (bis 68 Kilogramm) konzipiert und entsprechen allen vorgeschriebenen Normen, wie der Handelspartner in Österreich, Michael Hitzel, betonte. Von Sportmedizinern habe er sie im Vorfeld nicht überprüfen lassen.
Seitens der Händler werde das Fitness-Studio für die Kleinen sehr gut angenommen und habe sich nach der ersten Präsentation auf einer internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg im Februar zum Verkaufshit entwickelt. Auch mit der Nachfrage von Endkunden sei man zufrieden, berichtete Hitzel. In Österreich sind die Produkte im Spiel- oder Sportwarenhandel erhältlich.