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Latortue als Ministerpräsident Haitis vereidigt

Haiti hat einen neuen Ministerpräsidenten: Gerard Latortue ist in Port-au-Prince vereidigt worden. Der 69-Jährige versprach, dem Blutvergießen so rasch wie möglich ein Ende zu machen.

„Dies ist ein Anlass zur Hoffnung für alle Haitianer”, sagte er vor den etwa 200 Menschen, die an der Zeremonie teilnahmen. Er kündigte an, umgehend eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden.

Der langjährige UN-Diplomat und Wirtschaftsberater versprach, die Verfassung zu respektieren und der Korruption ein Ende zu setzen. „Ich werde mich darum kümmern, dass jeder Dollar, der uns für Entwicklungshilfeprojekte gegeben wird, sinnvoll verwendet wird”, sagte er. Die Vereidigung fand unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt.

Vor der Zeremonie hatte sich Latortue mit Vertretern der Partei des gestürzten Präsidenten Jean-Bertrand Aristide, Lavalas, getroffen. Dort kündigte er an, binnen sechs bis acht Monaten Parlamentswahlen organisieren zu wollen.

Zugleich kritisierte er die Entscheidung der Regierung Jamaikas, Aristide die Einreise zu erlauben. Die Nachricht, dass Aristide aus dem afrikanischen Exil in die Karibikregion zurückkehre, habe zu einer Verschärfung der Spannungen in Port-au-Prince geführt.

Aristide und seine Frau wollen Anfang nächster Woche nach Jamaika reisen, offiziell, um dort ihre Töchter zu besuchen. Aber es wird spekuliert, dass er von dort aus seine Rückkehr nach Haiti vorbereiten könnte. Der vor knapp zwei Wochen von Rebellen aus Haiti vertriebene Aristide betrachtet sich weiterhin als rechtmäßiger Präsident Haitis.

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