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Last-Minute-Tor: Türkei schlägt Schweiz

Die Schweiz ist bei der Heim-EM ausgeschieden. Die Co-Gastgeber unterlagen im ausverkauften St. Jakob Park von Basel gegen die Türkei 1:2.  Meinungen zum Spiel

Die Eidgenossen verloren vor knapp 40.000 Zuschauern im Basler St. Jakob-Park durch einen Treffer von Arda Turan in der 94. Minute mit 1:2 und haben damit in Gruppe A keine Chance mehr auf das Erreichen des zweiten Platzes, weil Portugal bei sechs Punkten hält und zumindest einer aus dem Duo Türkei/Tschechien in der Endabrechnung auf mehr als drei Zähler kommt.

Die Schweizer hingegen sind nach dem 0:1 gegen Tschechien zum Auftakt weiter punktlos. Portugal steht dagegen nach dem 3:1-Erfolg im zweiten Gruppenmatch des Tages gegen Tschechien als erster Viertelfinalist der EURO fest.

Dabei hatten die Schweizer Hausherren nach anfänglichem rund 15-minütigem Mittelfeld-Geplänkel deutlich mehr vom Spiel. Ein um die 12. Minute herum einsetzender, knapp halbstündiger Wolkenbruch schien die “Nati” aufzuwecken. Barnetta und Co. kamen mit dem bald mit Pfützen übersäten Geläuf deutlich besser zurecht und wurden zunächst durch Weitschüsse von Inler (19./Volkan im Nachfassen) und Yakin (23./Volkan parierte) sowie einen Barnetta-Freistoß, den Volkan in der 25. Minute parierte, gefährlich.

Für die sich abzeichnende Schweizer Führung waren in der 32. Minute zwei Spieler mit türkischen Wurzeln verantwortlich. Nach einem weiten Pass von Senderos umkurvte Derdiyok den türkischen Goalie Volkan, seinen Querpass versenkte Yakin aus kurzer Distanz im leeren Tor, wobei der Stürmer noch etwas Glück hatte – um ein Haar wäre das Spielgerät nämlich nicht zu ihm gerollt, sondern von einer Lacke “verschluckt” worden. Drei Minuten später stand Fortuna dem Torschützen nicht mehr zur Seite, als er den Ball nach Behrami-Flanke aus drei Metern nicht im leeren Tor unterbrachte.

Die Türken hatten zu diesem Zeitpunkt nur eine ernsthafte Torchance zu verzeichnen gehabt. In der 29. Minute faustete Schweiz-Keeper Benaglio den Ball auf den Kopf von Arda Turan, von wo das Leder an die Stange sprang.

Mit den Nachlassen des Regens änderte sich aber auch die Charakteristik des Spiels und die Türken fanden immer besser in die Partie. Bereits in der in der 57. Minute wurden die verstärkten Angriffs-Bemühungen der Mannschaft vom Bosporus belohnt: Eine Flanke von Nihat verwertete der eingewechselte Semih Sentürk per Kopf.

Danach waren die Türken dem Siegestreffer näher als die “Nati”. Am gefährlichsten wurde es in der 73. Minute, als Nihat einen Tuncay-Pass nur knapp verfehlte. Aufseiten der Schweizer scheiterte Yakin aus einem Konter nach Vorlage des eingewechselten Salzburg-Legionärs Vonlanthen an Volkan. Der Schock für die Schweizer Fans folgte schließlich in der 94. Minute, als Arda Turan in der 94. Minute mit einem Schuss von der Strafraumgrenze traf und die Turnier-Gastgeber damit zu EM-Zuschauern im eigenen Land machte.

Die Eidgenossen beendeten damit auch ihre achte EM-Partie ohne Sieg, während die Türken vor der Partie gegen Tschechien alle Trümpfe in der Hand haben. Die intensiv geführte Partie verlief in keiner Weise so gehässig wie das Match im WM-Quali-Play-off im November 2005, als Schweizer Spieler von Türken in den Istanbuler Stadion-Katakomben mit Schlägen traktiert wurden. (

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