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Lass Zelda rocken: „Cadence of Hyrule“ im Test

Retro-Zelda mit Indie-Rythmus: Die vielleicht seltsamste Game-Kombination für die Nintendo Switch funktioniert!
Cadence of Hyrule

(Switch) Wer hätte gedacht, dass Nintendo ein solches Mashup zulässt? Das kleine Studio Brace Yourself Games verpasst seinem fünf Jahre alten Action-Überraschungshit „Crypt of the NecroDancer“ einen Zelda-Anstrich im Stil von „A Link to the Past“ (1991). Dabei entsteht ein völlig neuer Dreh für das vermeintlich altbekannte Abenteuer.

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Der erfahrene Nintendo-Fan fühlt sich bei „Cadence auf Hyrule“ vom ersten Beat an gleich wie zuhause: Der Style entspricht 1:1 der 90er-Zelda-Vorlage mit Blick von oben. Man kämpft sich wieder quer über kleine Level-Flächen, löst Rätsel, besiegt allerlei Getier und große Bosse. Da sitzt jeder Retro-Pixel – von den Items über Gegner bis hin zu den zufallsgenerierten Level-Designs. Sogar kleine moderne Einflüsse wie z.B. Bokoblins oder Shiekah-Steine als Checkpoints finden sich retrofiziert wieder.

Die Story

Cadence, die Hauptfigur aus „Crypt of the NecroDancer“, hat es nach Hyrule verschlagen. Sie, aber vor allem die ortsansässigen Helden, Link und Prinzessin Zelda, müssen den leider mit-importierten Bösewicht Octavo besiegen. Das geht freilich nur, wenn sie zuerst vier fiesen Bossen die Power-Instrumente abjagen. Die klassische Mehretappen-Heldenreihe beginnt – jetzt aber im Rhythmus der treibenden Musik im Hintergrund!

Dieses Beat-basierte Gameplay verleiht dem Game den notwendigen frischen Wind: Aktionen wie Bewegungen und Angriffe verlangen Taktgefühl. Sie müssen ständig auf den Rhythmus abgestimmt werden, damit sie wirklich effektiv sind. Gegner springen dem Beat entsprechend in bestimmten Mustern und können mit etwas Grips gut ausmanövriert werden. Gerade in engen Dungeons mit vielen Feinden zählt jeder Schritt. Dieser „Tanz“ wirkt anfangs etwas befremdlich, gerade für alte Hasen. Aber wer sich darauf einlässt, fühlt sich bald vom Flow gepackt. Dafür ist nicht zuletzt auch der exzellente Soundtrack von aufgemotzten klassischen „Legend of Zelda“-Tracks verantwortlich. Diejenigen, die gar nicht damit zurecht kommen, können das Rhythmus-Gameplay notfalls auch komplett abschalten.

Die Ausstattung von Link und Zelda wurde für das neue Abenteuer aufgemotzt: Mit Speeren sind z.B. Distanzangriffe möglich, Fackeln erweitern den Sichtbereich, Spezial-Schaufeln füllen die Ausdauer auf, Ringe oder Rüstungen haben nützliche Effekte, usw. Das Zelda-Rätselsortiment wird um eine Reihe musikalischer Aufgaben erweitert. Besonders spaßig: Wer will, kann auch im Koop-Modus zu zweit über den Bildschirm tanzen.

Fazit

„Cadence of Hyrule“ ist wohl das beste Spin-off, das die Zelda-Serie je gesehen hat. Das rhythmische Gameplay macht Spaß ohne Ende – vor allem auch, weil sich die Levels nach jedem Durchspielen neu aufbauen (besonders für Speedrunner interessant). Zelda-Fans können bedenkenlos zugreifen, selbst wenn der Preis von 25 Euro (nur als Download erhältlich) zugegebenermaßen etwas hoch gepokert wirkt. Aber irgendwie müssen die Lizenzgebühren für Nintendo ja wieder rein geholt werden, oder?

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