Langjährige Haftstrafen für 13 Mursi-Anhänger
Sie wurden wegen gewalttätiger Proteste in den südlichen Städten Samalut und Minja, die sich gegen die blutige Niederschlagung der pro-Mursi-Demonstrationen in Kairo im August richteten, schuldig gesprochen. Gegen die Urteile ist Berufung möglich.
Das Militär hatte Mursi nach Massenprotesten im vergangenen Juli gestürzt und festgenommen. Anschließend setzte die Armeeführung eine Übergangsregierung ein und ging mit äußerster Härte gegen die Muslimbruderschaft vor, der auch Mursi entstammt. Bei der gewaltsamen Räumung zweier Protestlager von Mursi-Anhängern am 14. August und anschließenden Repressalien wurden mehr als 1.400 Menschen getötet. 15.000 Unterstützer des Ex-Präsidenten wurden verhaftet, darunter fast die vollständige Führungsriege der Muslimbruderschaft, die als Terrororganisation eingestuft und verboten wurde.
Im März hatte ein Gericht Todesstrafen gegen 529 Anhänger des Ex-Präsidenten verhängt. Das Urteil sorgte international für Empörung. Ein Berufungsverfahren steht noch aus. Im Prozess gegen 700 weitere Islamisten, unter ihnen auch der Chef der Muslimbruderschaft, Mohammed Badie, soll am Montag das Urteil fallen. Auch Mursi selbst muss sich in mehreren Prozessen vor Gericht verantworten.