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Langfinger schröpfen Handel um 377 Mio. €

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Die europäischen Einzelhändler verlieren dieses Jahr rund 29 Mrd. Euro durch Schwund, den Großteil davon durch Diebstähle. Im Schnitt sind das 1,24 Prozent ihrer Umsätze.

Andererseits ist das die niedrigste „Schwund“-Rate seit 2002. In Österreich beläuft sich der Verlust auf 438 Mio. Euro (+0,1 Prozent). Während der Anteil am Warenschwund durch Kunden relativ konstant bei 48,8 Prozent liegt – mit abnehmender Tendenz – steigen Diebstähle durch Mitarbeiter auf 30,7 Prozent leicht an.

Der Schwund durch Lieferanten wird mit 6,2 Prozent angegeben. „Interne Fehler“ sind für 14,3 Prozent des Schwundverlustes im Einzelhandel verantwortlich. Österreichs Schwundquote liegt mit 0,96 Prozent europaweit unter dem Durchschnitt. Nur in der Schweiz wird im Verhältnis noch weniger geklaut, gab das britische Centre for Retail Research am Donnerstag in einer Aussendung bekannt.

Damit entpuppen sich die europäischen Konsumenten als die größten Langfinger mit 14,2 Mrd. Euro Verlust, gefolgt vom Personal mit einem Verlust von 8,9 Mrd. Euro, geht aus der aktuellen Studie hervor. Am wenigsten von 24 befragten Ländern wird in der Schweiz der Einzelhandel durch Diebstahl belastet. Nur 0,92 Prozent ihrer Handelseinkünfte von 551 Mio. Euro müssen die Schweizer Retailer auf Grund von Schwund abschreiben.

Die Spitze in Sachen Diebstahl und sonstiger Schwund bilden drei Staaten aus den neuen EU-Ländern. Tschechien kostet der Warenschwund 1,42 Prozent der Einzelhandelsumsätze, gefolgt von der Slowakei mit 1,4 Prozent und Ungarn mit 1,38 Prozent. Bereits an vierter Stelle mit seiner Schwundrate von 1,34 Prozent liegt Finnland als eines der reichsten Länder der europäischen Union sowie Portugal. Auf den weiteren Rängen liegen ex aequo Griechenland und Großbritannien mit 1,33 Prozent.

Mit Schweden ist ein weiteres reiches skandinavisches Land weit vorn in der Statistik für Einzelhandelsdiebstähle (1,32 Prozent Schwund). Damit liegen die Schweden mit ihrer Quote gleich auf wie die Polen und die Bewohner der Baltischen Staaten. Insgesamt bewegt sich der Verlust der Einzelhändler in Mitteleuropa bei 2,5 Mrd. Euro und einer Durchschnittsquote von 1,35 Prozent. Das Nachbarland Deutschland liegt mit 1,07 ebenfalls im unteren Ende der Skala.

Bereits zum sechsten Mal haben die britischen Retail-Forscher heuer das „Europäische Diebstahlbarometer“ erstellt. Mit einer Schwundrate von 1,24 Prozent im Jahr 2006 hat sich die Quote in den 25 EU-Ländern wieder verringert, wenn auch dieses Jahr nur um 0,1 Prozent. Dennoch lässt sich seit 5 Jahren ein kontinuierlicher Abwärtstrend feststellen. Insgesamt wird weniger geklaut, wenn auch einige Ausreißer in den Ländern vorliegen. Noch 2002 lag die Schwundrate im Einzelhandel bei 1,45 Prozent. Grund sei, dass Waren – vor allem Designerklamotten und Markenartikel – besser gegen Diebstahl geschützt würden. Außerdem wurden allein im laufenden Jahr insgesamt 8 Mrd. Euro in Sicherheitslösungen investiert, heißt es in der Studie.

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