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"Langer Marsch" der Opposition in Pakistan

Pakistans Opposition auf der Straße
Pakistans Opposition auf der Straße ©APA (epa)
Trotz Massenfestnahmen haben Hunderte von Rechtsanwälten und Oppositionsanhängern in Pakistan einen "langen Marsch" begonnen, um die Regierung zur Wiedereinsetzung des Obersten Verfassungsrichters zu zwingen. Zum Auftakt ihres fünftägigen Protestmarschs gegen die Regierung wurden mehr als 90 Regierungskritiker festgenommen. Die Polizei in Karachi ging mit Schlagstöcken gegen Oppositionelle vor.

Der Sternmarsch zur Wiedereinsetzung von Richter Iftikhar Chaudhry, der am Montag mit einem unbefristeten Sitzprotest vor dem Parlament in Islamabad enden soll, startete am Donnerstag in den südpakistanischen Städten Karachi und Quetta. In der Stadt Quetta im Südwesten von Pakistan machten sich etwa 150 Juristen und 250 Oppositionsanhänger in Richtung Karachi auf den Weg. Die Demonstranten forderten auch die Wiedereinsetzung weiterer 60 entlassener Richter.

In der südlichen Provinzhauptstadt Karachi trieben Polizisten nach Berichten eines AFP-Korrespondenten mit Schlagstöcken eine Gruppe von Demonstranten auseinander, die sich vor dem Provinzgericht versammelt hatten. Etwa 35 Regierungskritiker wurden in bereitstehende Gefängniswagen gebracht. Unter den Festgenommenen waren nach Polizeiangaben 18 Juristen sowie ein Anführer der größten religiösen Partei, Jamaat-e-Islami.

“Festnahmen können uns nicht abschrecken”, sagte der Richter Muneer Malik. Polizeieinheiten sperrten nach Angaben von Augenzeugen die wichtigsten Ausfallstraßen von Karachi, um den Start des “Langen Marsches” zu verhindern. Sicherheitskräfte bewachten zudem diplomatische Vertretungen, Regierungsgebäude sowie Einkaufszentren.

In Lahore, der Hauptstadt der Provinz Punjab und politischen Heimat von Oppositionsführer Nawaz Sharif, versammelten sich etwa 2000 Juristen in schwarzen Anzügen, Oppositionelle und Bürgerrechtler.

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