Das Programm in den österreichweit 260 teilnehmenden Gotteshäusern reichte dabei von Kirchenmusik, Installationen und Führungen bis hin zu Fesselballonfahrten und Diskussionen mit Prominenten.
In Wien kristallisierte sich nach dem zehnminütigen Eröffnungsgeläut aller 160 beteiligten Kirchen um 17.50 Uhr naturgemäß der Stephansdom als zentraler Anziehungspunkt heraus. Diesen hatte der deutsche Künstler Stefan Knor mit von der Decke hängenden Stoffbahnen und knapp 500 teils farbigen Leuchten in eine Lichtskulptur verwandelt. Tausende Touristen und Einheimische nützten die Gelegenheit und schlenderten durch das geöffnete Riesentor in den Dom, in dem bis 1.00 Uhr Musik und Gebet geboten wurden. Aber auch die übrigen Innenstadtkirchen wurden von der Masse der Spaziergänger besucht.
Nicht nur katholisch
Alle 14 in der Ökumene organisierten christlichen Glaubensgemeinschaften hatten sich an der Langen Nacht beteiligt. Dementsprechend nachdrücklich wurde zum Auftakt in der evangelischen Stadtkirche die Bedeutung der Veranstaltung für die Ökumene betont. Hierzu hatten sich Weihbischof Helmut Krätzl, der orthodoxe Metropolit Michael Staikos und der evangelisch-lutherische Senior Michael Wolf eingefunden.
Gespräche mit anderem Fokus boten die Diskussionsrunden der Nacht. Zu den Höhepunkten zählte hier der Dialog zwischen Kardinal Christoph Schönborn und Theatermacher Luc Bondy zum Thema Schuld und Vergebung in Christentum und Kultur, sowie das gemeinsame Sinnieren von Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (V) mit Pfarrer Stefan Reuffurth über das Thema Liebe, Sex und Heiligkeit.
In den meisten Wiener Veranstaltungsorten gingen um 1.00 Uhr die Lichter aus. Wie immer feierten allerdings einige teilnehmende Pfarren noch bis in die Morgenstunden weiter.
Erfolg auch außerhalb von Wien
Aber auch in den anderen Städten gestaltete sich der Event erfolgreich. In Graz machten 20.000 Besucher die Nacht zum Tag und besuchten 370 Veranstaltungen in 49 Kirchen. Besonders das Lichterlabyrinth im Hof des Priesterseminars und die Möglichkeit, mit dem Fesselballon über die Kirche der Pfarre St. Christoph zu steigen, lockte Interessierte.
In Linz ließen sich immerhin 5.000 Besucher nicht vom strömenden Regen davon abhalten, in eine der 18 teilnehmenden Kirchen zu pilgern. Auch in Klagenfurt, das heuer zum ersten Mal mit von der Partie war, wurden 5.000 Nachtschwärmer gezählt, die in 16 geöffnete Kirchen pilgerten und beispielsweise eine Backstage-Führung durch den Dom mit Diözesanbischof Alois Schwarz machten. In Salzburg waren die Katakomben des Stiftes St. Peter ein Hauptanziehungspunkt für mehrere tausend Besucher.