Landesweite Nahversorgungskonferenz tagte im Thalersaal in Sulzberg-Thal.
18.11.2008 08:37
(Akt. 18.11.2008 08:37)
Walter Vögel, Julius Schedel und Josef Moosbrugger
©Annemarie Kaufmann
Sulzberg-Thal Anhand gelungener Projekte miteinander und voneinander lernen, lautete die Zielsetzung der öffentlichen Tagung, zu der Manfred Fiel von der Wirtschaftskammer, Manfred Hellrigl vom Zukunftsbüro und der Dünser Bürgermeister Ludwig Mähr vom Verein Lebensqualität und Nahversorgung in die Krone nach Sulzberg-Thal einluden. Bilder von der Tagung
Dem Verein sind mittlerweile mehr als die Hälfte der 96 Vorarlberger Gemeinden als Mitglieder beigetreten. Die Versammlung zum Thema Nahversorgung im 360-Seelendorf war als Lernwerkstätte aufgebaut. Anhand sieben konkreter Beispiele wurden Hintergründe erfolgreicher Nahversorgung in Kleingemeinden Vorarlbergs, Kärntens, Deutschland und der Schweiz beleuchtet und in Diskussionsrunden konferiert. Aus dem Gesamtergebnis zog der Verein Rückschlüsse auf eventuelle Möglichkeiten zur regionalen Umsetzung. Die Basis für ein konstruktives Weiterarbeiten sei eine positive, optimistische Grundstimmung erläuterte Geschäftsführer Julius Schedel. Wir wollen Synergien nutzen und vom Zusperren bedrohte Dorfläden vernetzen, so Schedel. Eine flächendeckende Nahversorgung im Land sei enorm wichtig, betonte Vorstandsmitglied Josef Moosbrugger, Landtagsabgeordneter und Bürgermeister in Bizau. Man wolle gemeinsam nach Lösungen suchen und diese dem Land und der Bevölkerung transportieren, so Moosbrugger weiter. Schließlich sind es nicht die großen Handelsketten, die unsere kleinen Läden kaputt machen, sondern die Konsumenten, welche jeden Tag an den kleinen Geschäften vorbeifahren, schmetterte Josef Moosbrugger in die Runde.
Keine Zeit für die Nahversorgungskonferenz hatte Raimund Berkmann vom Tante-Emma-Laden in Krumbach-Wolfsbühel. In der Dunkelheit gut zu erkennen, war das kleine Nah&Frisch Leuchtschild, als man sich auf dem Nachhauseweg auf Milch, Klopapier und Katzenfutter besann. Klaus Lenz, ein täglicher Gast Berkmanns, ist auf eine Tasse Kaffe vorbeigekommen und leistet dem Ladeninhaber Gesellschaft. Die Ladenfläche ist winzig und sämtliche Räume des Hauses dienen Berkmann als Lager. Zu mir kommen viele halt nur, wenn sie etwas vergessen haben, so der Postangestellte, der seit 20 Jahren mit seiner Schwester Gertrud den Mini-Laden mit Einkaufsatmosphäre in Krumbach führt. Nichts desto Trotz lässt sich Berkmann nicht unterkriegen. Er ist gern mit Leuten zusammen und freut sich über jede Kundschaft. Bleibt zu hoffen, dass der Laden auch nach der Pensionierung Raimund Berkmanns erhalten bleibt.
Annemarie Kaufmann