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Landarbeiter verklagen US-Chemiekonzerne

Tausende Bauern protestieren in Nicaragua, um die Unterstützung der Regierung bei ihrer Schadenersatzklage gegen US-Chemiekonzerne und Bananenproduzenten einzufordern.

Die Landarbeiter, die auf den Bananenplantagen des Landes durch das in den USA hergestellte Pestizid Nemagon (DBCP) vergiftet wurden, starteten ihren 130-Kilometer-Marsch Anfang der Woche im Nordwesten des Landes und wollen am Mittwoch kommender Woche in Managua eintreffen.

Pestizid Nemagon

Sie machen die Hersteller des krebserregenden Pestizids für ihre schweren Gesundheitsschäden verantwortlich und fordern von den US-Konzernen Schadenersatz in Höhe von insgesamt zehn Milliarden Dollar. Die Konzerne weigern sich zu zahlen und haben ihrerseits die ehemaligen Plantagenarbeiter wegen angeblicher „Mafia-Zugehörigkeit” verklagt. Das Pestizid Nemagon wurde zwischen 1960 und 1980 unter anderem auf den Bananen-Plantagen Nicaraguas eingesetzt, um die gefürchteten Fadenwürmer zu vernichten.

Knochendeformationen und Krebs

Nach Angaben von Victorino Espinales, dem Präsidenten des Klägerverbandes, sind mehr als 17.000 Landarbeiter von den zerstörerischen Folgen des Pestizids betroffen. Sie leiden demnach unter Hautkrankheiten, Knochendeformationen, Unfruchtbarkeit oder Krebs. Etwa 700 Menschen seien an den Folgen ihrer Krankheiten gestorben.

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