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Lagerfeld und Strenesse

Für Karl Lagerfeld scheint es nur eine Farbe zu geben: Schwarz. Als Kontrast schwebten mehrere Organza-Kleider in hellem Kupfer und zartem Rosa dazwischen.  

Den Großteil der Entwürfe für sein neues Label „Lagerfeld Collection“, die er zum Abschluss der New Yorker Modewoche am Freitagabend (Ortszeit) präsentierte, wurde jedenfalls von Schwarz in allen Schattierungen und Stoff-Strukturen dominiert: Lange Mäntel aus Wolle, schmal geschnittene Hosen, Rollkragenpullover mit Pelz besetzen Bündchen.

Als Kontrast schwebten mehrere Organza-Kleider in hellem Kupfer und zartem Rosa dazwischen. „In der Collection geht es ums schneidern, formen, gestalten und mischen von Proportionen mit verschiedenen Einflüssen und Stimmungen“, ließ der deutsche Chanel- Designer im Vorfeld verlauten. Die Show wurde live im Internet übertragen.

Im Gegensatz zu Lagerfeld demonstrierte Gabriele Strehle ruhige Perfektion in Weiß, Beige und Hellgrau für Strenesse. Sie setzte auf exakt geschneiderte Silhouetten, locker fallende Kaschmir-Mäntel und übergroße Jacken aus Mohair für die kommende Saison. Für gelbe und violette Farbspritzer sorgten zweilagige Organza-Kleidchen. Blumen bestickte, knielange Röckchen brachten einen verspielten Ton hinein.

Als wiederkehrendes Detail trugen Models ein breites Band aus weicher Kaschmirwolle über die Kombination von schmalen Hosen und Pullis. „Ich wollte unsere europäische Herkunft zeigen und neu interpretieren“, sagte Strehle der dpa nach der Show. Nach zehn Jahren in Mailand genießt die Designerin aus dem süddeutschen Nördlingen die Entscheidung, in New York zu zeigen. „Ich schätze es, dass die Amerikaner sehr offen und neugierig sind. Die Show im Vorjahr hat mich unglaublich motiviert und ich bin sehr gerne hier. Der amerikanische Charakter passt einfach zu meinen Stil.“

Die Kunstbewegung Neue Sachlichkeit hatte Wolfgang Joop zum Credo der neuen Kollektion seines Labels Wunderkind erkoren. Dementsprechend sahen die Models des Potsdamers aus wie Gemälden von Christian Schad oder Tamara de Lempicka entstiegen: Schwarze Samtkleidchen mit langen Ärmeln aus Taft mit Reihen von Knöpfen besetzt, Abendkleider aus durchsichtigem Tüll mit überlang geschnittenem Oberteil oder auch angedeutete Puffärmelchen strahlten Luxus mit gepflegtem Understatement aus.

Neben den deutschen Designern, darunter auch die exklusive Sportswear-Marke Y-3 von Adidas mit Kreativdirektor Michael Michalsky und Design-Guru Yohji Yamamoto, präsentierten amerikanische und internationale Designer wie Ralph Lauren, Donna Karan, Calvin Klein, Diesel, Custo Barcelona und Marc Jacobs ihre Ideen für die neue Herbst- und Winterkollektion in New York.

Viel Glamour brachten die zahlreichen Stars in die Schauen, die bei den Deutschen etwas fehlten. Super-Model Heidi Klum und „Will & Grace“-Schauspielerin Debra Messing zeigten sich bei Michael Kors, Hollywood-Schauspielerin Winona Ryder bei Marc Jacobs und Tennis- Spielerin Serena Willams schien überall zu sein.

Für Wolfgang Joop sind bekannte Gesichter jedoch zweitrangig, denn das lenke nur von den Designs ab: „Eine Paris Hilton würde bei mir in der zweiten Reihe sitzen“, sagte er. Und Michael Michalsky von Y-3, bei dem Nicky Hilton, die Schwester des Glamourgirls und Ex- Tennisspielerin Anna Kurnikowa die besten Plätze hatten, betonte: „Die sind alle schon lange Adidas-Fans, die müssen nicht eingekauft werden“.

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