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Lage in südösterreichischen Krisengebieten entspannt sich langsam

Die Aufräumarbeiten gehen weiter.
Die Aufräumarbeiten gehen weiter. ©APA
Die Lage in den südösterreichischen Hochwassergebieten hat sich bis Mittwoch weiter langsam entspannt. In der Früh wurde die Zivilschutzwarnung für den Klagenfurter Stadtteil Viktring aufgehoben.
Aufräumarbeiten nach Unwetter
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Langsame Entspannung in Katastrophengebieten

Weiterhin aufrecht waren Zivilschutzwarnungen damit in den Gemeinden Keutschach (Klagenfurt-Land), Globasnitz, Neuhaus (Bezirk Völkermarkt) und Lavamünd (Bezirk Wolfsberg). Ein Pflegeheim im südsteirischen Kaindorf an der Sulm musste erneut evakuiert werden.

Grundwasserstand weiterhin hoch

In Klagenfurt werden nach wie vor Keller ausgepumpt, der Grundwasserstand war weiterhin sehr hoch. Die Wörthersee-Ostbucht mit dem Klagenfurter Strandbad war inzwischen wieder befahrbar. Die gesperrte Straße wurde am Mittwoch in der Früh wieder freigegeben, das Strandbad und das Lorettobad bleiben vorerst geschlossen. Die Pegel der Glan und der Gurk gingen weiter zurück, auch wenn beide Flüsse im Raum Klagenfurt noch immer Hochwasser führten. Wolfgang Germ von der Berufsfeuerwehr sagte auf APA-Anfrage, dass in Klagenfurt derzeit noch 80 Einsätze offen seien. Einige Tiefgaragen seien noch geflutet, außerdem zahlreiche Keller. Es werde noch Tage dauern, für Sonntagabend sei die vorerst letzte Sitzung des Krisenstabs geplant.

Gesamter Stadtteil von Dammbruch betroffen

Für Mittwoch war erneut Regen angesagt. Die Einsatzkräfte in Kärnten hoffen auf geringe Niederschlagsmengen und möglichst keine neuen Probleme. Germ fordert von der Politik eine massive Verstärkung des Damms am Treimischer Teich oberhalb von Viktring. Der Damm hatte am Wochenende gedroht zu brechen. "Am Fuß des Damms ist das Wasser gekommen." Der gesamte Stadtteil einschließlich des Stifts wäre von einem Dammbruch betroffen gewesen. Eine Evakuierung des gesamten Stadtteils sei diskutiert worden, so Germ.

130 Soldaten im Einsatz

Der Assistenzeinsatz des Bundesheers in Kärnten lief mit 130 Soldatinnen und Soldaten sowie zwei Hubschraubern weiter. Erkundungs- und Transportaufgaben wurden abgearbeitet, sagte ein Sprecher. Eine Behelfsbrücke in Neuhaus werde voraussichtlich am Mittwoch fertiggestellt, Ortschaften am Motschulaberg seien dann wieder über den Landweg erreichbar. Die Arbeiten an einer 50-Tonnen-Fähre über die Drau, um schweres Gerät in die abgeschnittene Ortschaft Unterguntschach zu bringen, werde voraussichtlich bis Ende der Woche dauern. Unterbergen bei Völkermarkt wird seit Dienstag mit schwerem Pioniergerät von Muren und Geröll freigeräumt.

Kein frisches Trinkwasser wegen verschmutzter Brunnen

In der Südsteiermark laufen die Aufräumarbeiten ebenfalls weiter, doch in mehreren Ortschaften gibt es wegen verschmutzter Brunnen derzeit kein frisches Trinkwasser. In den Ortschaften Lichendorf, Oberschwarza, Unterschwarza und Weitersfeld an der Mur wurde das Grundwasser durch die Überschwemmungen über weite Teile verunreinigt. Mit 65 Haushalten ist Lichendorf am stärksten betroffen. Trinkwasser kann dort weiterhin nur aus angeliefertem Frischwasser bezogen werden. Coca-Cola Österreich hat nun 2.000 Liter Mineralwasser zur Unterstützung der kurzfristigen Versorgung gespendet. Das Rote Kreuz organisierte Transport und Anlieferung. Das in 1,5-Liter-Flaschen abgefüllte Mineralwasser wurde vom Rotem Kreuz Mittwochvormittag am Vorplatz der Freiwilligen Feuerwehr Lichendorf an Reinhold Höflechner, Bürgermeister der Gemeinde Straß, übergeben. Eine Trinkwasserausgabestelle für die Bevölkerung wurde eingerichtet.

Haushalte von abgeschnittener Wasserversorgung betroffen

Neben den vier Ortschaften in der ehemaligen Gemeinde Murfeld sind auch weitere Haushalte in der Steiermark von abgeschnittener Wasserversorgung betroffen, dabei handle es sich aber laut Harald Eitner, Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes, um vereinzelte Fälle. Er blickte Mittwochvormittag mit Sorge auf den Wetterbericht: Für den Nachmittag waren in den schon schwer betroffenen Gebieten wieder teils schauerartiger Niederschlag im Anmarsch. "25 Millimeter pro Quadratmeter sind prognostiziert, das klingt nicht nach so viel, aber bei vollständig gesättigten Böden können sie die Rutschaktivitäten wieder anheizen."

(APA)

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