Zur Versorgung der von den Kämpfen eingeschlossenen Menschen schlug Rebellengeneral Laurent Nkunda indes die Einrichtung eines “humanitären Korridors” vor. Er warte auf eine Reaktion der kongolesischen Regierung und der UNO-Friedenstruppen (MONUC) auf den von ihm vorgeschlagenen Versorgungskorridor für die von seinen Truppen umstellte Provinzhauptstadt Goma. Bereits am Freitag könnte es aus Goma geflüchteten Menschen ermöglicht werden, in ihre Häuser zurückzukehren, sagte Nkunda.
Nkundas Rebellen hatten am vergangenen Wochenende eine neue Offensive begonnen und innerhalb weniger Tage die Armee aus mehreren Städten der ostkongolesischen Region Nord-Kivu vertrieben. Die schweren Kämpfe lösten eine Massenflucht von mehreren zehntausend Zivilisten aus, die teilweise auch ins benachbarte Uganda flohen. Am Mittwochabend hatte Nkunda eine Feuerpause angeordnet.
Der Sicherheitsrat der Afrikanischen Union (AU) befasst sich am Freitag mit der Krise im Ost-Kongo. Zugleich intensiviert die internationale Gemeinschaft ihre Bemühungen um eine politische Lösung.
Louis Micher, EU-Kommissar für humanitäre Aufgaben, zeigte sich nach Gesprächen mit dem kongolesischen Präsidenten Kabila “optimistisch”. Auch die US-Spitzendiplomatin Jendayi Frazer, die im Jänner bereits an dem Bemühungen um einen Weg aus der Krise in Kenia mitarbeitete, reiste in den Kongo. Das internationale Rote Kreuz warnte unterdessen von einer humanitären Katastrophe im Ostkongo.