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Lacoste-Krokodil schnappt in Wien zu

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Französische Lifestyle-Marke plant zehn Shops in Österreich - Umsatz soll sich hierzulande innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppeln

Der Boom der teuren Markenshops in der Wiener Innenstadt hält an. Als nächstes eröffnet die französisches Mode- und Lifestyle-Label Lacoste am Dienstag, den 19. Juni 2007, seinen ersten Flagship-Store in Österreich am Wiener Graben, wo auf 180 m2 Damen-, Herrn- und Kindermode sowie diverse Accessoires, zum Beispiel Taschen und Schuhe, des berühmten Krokodils präsentiert werden.

„Wir schätzen das Wachstumspotenzial in Österreich sehr hoch ein”, sagte der seit Anfang 2007 für Österreich und Deutschland zuständige Geschäftsführer Marco Beltrami im Gespräch mit der APA. Man lege bei Lacoste viel Wert auf die Entwicklung des österreichischen Marktes.

Nachdem Lacoste vor eineinhalb Jahren den Vertrieb für Österreich direkt übernommen hat, startet das Mode-Label hierzulande nun mit der Expansion. Neben den bereits bestehenden fünf Franchise-Geschäften in Graz, Innsbruck, Linz, Kitzbühel und Wien und dem neuen Flagship-Store am Graben sollen weitere vier eigene Lacoste-Geschäfte in Österreich eröffnen. „In Summe wollen wir zehn Boutiquen in Österreich haben”, gab Beltrami den Weg vor. Schon Ende des Jahres könnte ein weiterer Shop in Wien aufsperren.

Mit wirtschaftlichen Kennzahlen hält sich das Familienunternehmen zurück. Weder Umsatz- noch Investitionssummen werden bekannt gegeben. Ziel sei es aber, den Umsatz in Österreich innerhalb von zwei Jahren mehr als zu verdoppeln, sagte Beltrami, der zuvor für Swatch und Ferrari-Maserati tätig war. Schon heuer sei der Umsatz in Österreich um 50 Prozent gestiegen, zeigte sich der Manager zufrieden. Auch weltweit wächst die Gruppe jedes Jahr zweistellig, hieß es.

Mit der Eröffnung neuer Shops will Lacoste endgültig sein Image als reiner Polohemden-Hersteller abstreifen. Das Erfolgskonzept:

Lacoste wolle ein modernes Lebensgefühl schaffen, das dem Kunden über das Design der Shops vermittelt werde. Dieser soll das Gefühl haben, er befinde sich im Haus von Lacoste und nicht nur in einem Geschäft, der die Marke verkauft. Lacoste-Geschäfte mit dem neuen Konzept wurden unter anderem bereits in Paris, Tokio, London, Berlin und New York eröffnet.

Der Sportmodeausstatter profitiert dabei nicht nur von einem Revival der Trends der 80er Jahre und einem erstarkten Markenbewusstsein der Konsumenten, sondern auch von einer strategischen Neuausrichtung. „Wir haben uns inzwischen zu einer Lifestyle-Marke entwickelt, hinter der nicht nur Polohemden, sondern auch Schuhe, Brillen oder Parfums stehen”, erklärte Beltrami. 30 Prozent der Umsätze würden bereits mit Accessoires erwirtschaftet. Ein weiterer Erfolgsfaktor sei die Verbesserung der Distribution gewesen, sagte der Österreich-Geschäftsführer.

Die Familie hinter dem Modelabel hat aber auch harte Zeiten hinter sich: Fälschungen aus Asien und neue Modetrends ließen das Unternehmen in den 90er Jahren in die Krise schlittern. Erst Ende der 90er Jahre kam die Wende. Mit dem Stardesigner Christophe Lemaire wurde die Kollektion verjüngt und moderner, so Beltrami.

Das Familienunternehmen verdankt seinen Namen dem zweifachen Wimbledon-Sieger Rene Lacoste. Der Franzose war 1927 der erste Tennisspieler der Welt, der mit einem kurzärmeligen Hemd aus Baumwolle spielte. 1933 gründete Lacoste mit einem Partner die Firma La Chemise Lacoste. Als Markenzeichen benutzte er den Spitznamen, den ihm die Presse gegeben hatte: das Krokodil. Derzeit wird das Unternehmen von Philippe Lacoste, dem Enkel des Firmengründers, geführt.

Im Vorjahr wurden weltweit in 110 Ländern 50 Millionen Artikel unter der Marke Lacoste verkauft und damit ein Umsatz von 1,475 Mrd. Euro gemacht. In Summe gibt es 925 Lacoste-Boutiquen. Das Unternehmen beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiter und verfügt über Produktionsstätten in Frankreich, Marokko, Peru und Asien.

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