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Lacher von Präsident Kaczynski beschäftigt Polen

Die Unterzeichnung des Abkommens über das US-Raketenschild zwischen Polen und den USA am vergangenen Mittwoch sorgt weiter für Gesprächsstoff an der Weichsel. Dass Präsident Lech Kaczynski den polnischen Regierungschef Donald Tusk vor der US-Außenministerin Condoleezza Rice auslachte, finden viele Kommentatoren im Internet und aus der rechtsliberalen Regierungspartei "Bürgerplattform" (PO) ungehörig.

“Der Präsident hat sich kompromittiert”, erklärte der Vize-Parlamentspräsident Stefan Niesolowski (PO). Das Staatsoberhaupt habe “seine Armseligkeit und seinen Mangel an Manieren” unter Beweis gestellt. Der Grund für die Aufregung: Kaczynski lachte, als Premier Donald den neben ihm stehenden Gast aus den USA auf Englisch willkommen hieß und mit etwas hölzerner Aussprache seine Freude über den hohen Besuch ausdrückte.

Lech Kaczynski steht weiterhin zu seiner Reaktion. “Es amüsiert mich furchtbar, wenn jemand, der nicht gut englisch kann, unbedingt in dieser Sprache sprechen muss”, erklärte das Staatsoberhaupt in einem am Montag veröffentlichten Interview für die Tageszeitung “Dziennik”. Im Übrigen habe Tusk bei der Begrüßung die gute Sitte verletzt, “die in ganz Europa geachtet wird”, dass immer zuerst der Präsident spreche.

Lech Kaczynski, der aus der rechtskonservativen Partei “Recht und Gerechtigkeit” (PiS) stammt, und der PO-Politiker Donald Tusk liefern sich seit der Parlamentswahl im vergangenen Herbst einen Kampf an der Staatsspitze. Auch bei den Verhandlungen über die Stationierung von Teilen des geplanten US-Raketenschildes waren sich die beiden nicht einig. Möglicherweise werden sich Kaczynski und Tusk 2010 zum zweiten Mal bei einer Präsidentenwahl gegenüber stehen.

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