Das Exekutivkomitee entschied, dass Corbyn auch ohne Unterstützung der Labour-Abgeordneten zu einer Urwahl antreten kann. Er benötige nicht wie Herausforderer die Unterstützung von mindestens 50 Parlamentarier.
Während Eagle damit keine Problem hat, dürfte es den 67-jährigen Parteilinken schwerfallen, so viele Stimmen hinter sich zu bringen. Corbyn ist zwar in der Parteibasis beliebt, nicht aber bei den Abgeordneten – die hatten ihm jüngst mit breiter Mehrheit das Misstrauen ausgesprochen. Skeptiker fürchten bereits, dass der anhaltende Führungsstreit zur Spaltung der Partei führen könnte.
Corbyn äußerte sich nach der Entscheidung des Komitees optimistisch. “Wir werden über die wichtigen Themen Wahlkampf führen”, sagte er mit Blick auf eine Urwahl. Er nannte dabei soziale Gerechtigkeit und Verstaatlichungen.
Kritiker werfen Corbyn vor, unter seiner Führung habe die Partei bei den Regionalwahlen im Mai Verluste erlitten und man sei beim EU-Referendum gescheitert, eine Mehrheit für den Austritt zu verhindern. Corbyn war erst im September 2015 mit breiter Mehrheit der Basis an die Parteispitze gewählt worden.