Mehr als zwei Stunden lang gelang es Engleitner, sein Publikum in Harvard mit authentischen Berichten aus der Nazi-Zeit zu fesseln. Der Zeuge Jehovas überlebte die Konzentrationslager Buchenwald, Niederhagen und Ravensbrück. Obwohl er dort unbeschreibliches Leid ertragen musste und bis auf 28 Kilo abmagerte, ließ sich sein Optimismus nicht brechen. Er kaufte sich im KZ sogar einen Koffer für die – unmöglich scheinende – Heimreise.
Im Juli 1943 wurde Engleitner mit der Verpflichtung zur lebenslangen Zwangsarbeit in der Landwirtschaft entlassen. Als er 1945 dann einen Einberufungsbefehl der deutschen Wehrmacht erhielt, floh er ins Gebirge. Er versteckte sich wochenlang in einer Höhle und später in einer Almhütte bei St. Wolfgang im Salzkammergut. Im hohen Alter begann er, sich gegen das Vergessen zu engagieren. Mit 101 Jahren war er bereits einmal auf Vortragsreise durch die USA gegangen.