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Kylie Minogue in Wien

Die australische Hitparaden-Queen Kylie Minogue begeisterte im Wiener Gasometer mit (fast) perfekter sexy-poppig-spaciger Megashow.

Kylie Minogue, Superstar: Mit einer sexy-poppig-spacigen Megashow zeigte gestern, Dienstag, die australische Hitparaden-Queen im Wiener Gasometer, wie dieser Tage ein (fast) perfektes Pop-Konzert auszusehen und zu klingen hat. Teenager-Mädchen und ihre Mütter, Rocker, Punks und Fashion-Victims, viele, viele erotisierte Männer und nicht wenige, die sich in den 80ern noch zu den Kylie-Hassern zählten, zeigten sich von Kylies neuen und alten Hits – und von ihren mittlerweile schon legendär knappen und engen Outfits – begeistert. Ein „Fever“-Traum der musikalischen Art.

Vier Tänzer in Alien-Raumanzügen hingen zu Beginn des Konzerts von der Gasometer-Decke und huldigten in ihren Bewegungen der unter Publikumsgekreische aus dem Boden auffahrenden Kylie, die einer metallisch-starren „Terminator“-artigen Ganzkörper-Rüstung sehr spärlich gekleidet entstieg. „Mögt ihr, was ihr seht?“ – Der laute Jubel auf diese wohl rhetorisch gemeinte Frage der verspielt-sexy Sängerin galt nicht nur Korsett, Abendkleid, Polizeiuniform, dem aus dem Video zu „Can’t Get You Out Of My Head“ bekannten Kapuzen-Nichts oder den anderen Kleidungsstücken, mit denen Kylie während des gut zweistündigen Konzerts noch für Aufmerksamkeit sorgte, sondern auch einer optisch ausgefeilten Show.

Science-Fiction-goes-Pop-Raumanzüge mit verschlossenen Helmen und an „Star Wars“ erinnernden Laser-Schwertern, die den Raumschiff- Charakter der etwas surrealen Gasometer-Halle ganz gut zur Geltung kommen ließen, und viel Neon-Farbenes mit deutlichem 80er-Einschlag bestimmten die Kleidung der Tänzer, die rund um Kylie ihre oftmals an Roboter-Bewegungen orientierte Show ablieferten. Die obligatorischen Video-Walls, eine immer wieder erkletterte Glitzer-Stiege und Bühnenutensilien wie Betten oder ein aufblasbares Riesen-„K“ für Kylie versuchten den Blick von der Sängerin abzulenken, was selten genug gelang.

Nachdem die Band zu Beginn durch deutliche Beatschwankungen gezeigt hatte, dass nicht immer alles klappen kann, entspann sich ein musikalisch beeindruckend genaues Konzert in gutem Klang. Beat-orientierte und präzise Musikerarbeit, die auch immer wieder mit Humor an Kylies nicht ganz so glorreichen 80er-Ausrutscher (die jedoch auch stets zum Hit wurden) heran ging: Die Downtempo-Version des eher unsäglichen „Locomotion“, mit einer ironisch-erotischen Choreographie der männlichen Tänzer in Leoparden-Slip und Strümpfen, entlockte so manches Lächeln.

Alle Hits, von einer trancigen Version von „I should be so lucky“ über das mitreißende „Confide in me“ und „Kids“, wo das Publikum den Part von Superstar-Kollege Robbie Williams übernehmen durfte, bis zu „Can’t Get You Out Of My Head“, einige Cover-Anklänge von „Rhythm Of The Night“ bis „I Feel Love“ und eine witzige Show (bis auf einen Kitsch-und-Rosenblätter-Ausrutscher mit Sternenhimmel zu einem Medley über „The Crying Game“, „Put Yourself in My Place“ und „Finer Feelings“): Kylie hat es endgültig geschafft, die weibliche Superstar-Konkurrenz – ja, auch Madonna – auf die Plätze zu verweisen.

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