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Kutschen von Thurn und Taxis in Wien

"Glanz und Gloria" verhieß der am Dienstag Abend präsentierte Zuwachs für die Wagenburg des Kunsthistorischen Museums Wien (KHM). Die Fürstin Gloria von Thurn und Taxis hatte persönlich ihr Kommen angekündigt. 

Immerhin stellt sie der Wiener Sammlung doch 17 Kutschen aus dem eigenen Bestand als Dauerleihgabe zur Verfügung. In einem alten Bierwagen kam sie schließlich vor das Festzelt im Schloss Schönbrunn gefahren. „Wir fühlen uns geadelt“, sprach sie von einer großen Ehre für Regensburg, in Wien repräsentieren zu können. „Für mich ist das KHM das schönste Museum der Welt.“

Zahlreiche Gäste hatten sich trotz Nieselregens und starken Windes im Festzelt eingefunden, zur Begrüßung wurden nicht nur Bier und Weißwürste gereicht, sondern auch Strauß und Mozart gespielt. „Mozart hat ein Drittel seines Lebens in Kutschen verbracht“, meinte Wagenburg-Leiterin Monica Kurzel-Runtscheiner. Sie sprach von einem „ganz besonderen Tag“ für ihre Sammlung. Und auch KHM-Direktor Wilfried Seipel nannte die neuen „Prunkkarossen und Kutschen“ eine „wichtige Ergänzung der Sammlung“. Durch die Aufwertung eröffne man hoffentlich eine „neue Aufmerksamkeitsepoche für die Wagenburg“.

Die Wagenburg ist mit nunmehr knapp 180 Fahrzeugen eine der bedeutendsten Kutschensammlungen der Welt. Für die neuen Exponate wurden die Ausstellungsräumlichkeiten vollständig umgestellt. Der gesamte vordere Teil steht nach der Erweiterung den Wagen der Fürsten von Thurn und Taxis zur Verfügung. Von Gesellschaftswagen über Reisekutschen bis hin zu luxuriösen Galakarossen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wird unter dem Titel „Mit Glanz und Gloria!“ die edle Sammlung – gut beschildert und historisch präzise – präsentiert.

Die Luxusfahrzeuge aus dem Marstall der Thurn und Taxis sollen zeigen, wie viel künstlerische Sorgfalt, technische Qualität und Bequemlichkeit die Kutschen des Adels damals zu bieten hatten. Höhepunkt der bis 28. Februar 2008 geöffneten Schau sind für das KHM jene Kutschen, die 1858 für Prinzessin Helene in Bayern gebaut wurden. Helene, die erste Braut Kaiser Franz Josephs, heiratete vier Jahre, nachdem er sich für ihre jüngere Schwester Sisi entschieden hatte, den Erbprinzen Maximilian von Thurn und Taxis.

Im Zuge der Ausstellung können erstmals die Kutschen der beiden Schwestern gemeinsam bewundert werden. Das dürfte nicht nur bei Fürstin Gloria für Freude sorgen, die lächelnd meinte, dass „sogar die Kutsche, die Sisi persönlich angefasst hat“, ausgestellt werde. Von wissenschaftlicher Seite her betonte Kurzel-Runtscheiner, dass „eine wichtige Lücke in der Sammlung“ geschlossen werden konnte. Schließlich wurden mehrere der Kutschen einst in Wien hergestellt, wo sie nun wieder dem interessierten Publikum zugänglich gemacht worden sind.

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