Kuschelroboter soll Überlebenden des Japan-Tsunamis helfen

Die Kuschelroboter sind in einer Siedlung aus Übergangswohnungen im Umlauf, die auf dem Gelände eines Baseball-Stadions in Kesennuma erbaut wurde. Zwar hat sich die Lage für viele der Menschen hier in den vergangenen Monaten gebessert – doch gut geht es ihnen noch lange nicht.
Paro ersetzt reale Haustiere
Die 47-jährige Hausfrau Tsuyako Kumagai sagt, ihre Freundinnen seien ebenfalls froh über Paro. Der künstliche Seehund sei ein Ersatz für die Haustiere, die vom Tsunami weggespült wurden. Neue echte Haustiere wollten viele ihrer Nachbarn nicht, berichtet Kumagai: “Für sie waren die Haustiere Teil der Familie.”
Der sogar mit einem Schnuller ausgestattete Seehund mit dem treuen Blick ist mit Tast- und Audiosensoren ausgestattet. Paro wurde bereits in Krankenhäusern und Altenheimen als therapeutische Hilfe für Menschen mit Depressionen oder Demenz erprobt. In Kesennuma können die Kuschelroboter im Gemeindezentrum ausgeliehen werden
Kuschelroboter hilft der Psyche
Ein Jahr nach dem Tsunami von 2011 leben nach Angaben der Regierung in Tokio noch immer etwa 325.000 Menschen in Übergangswohnungen, überwiegend im Norden des Landes. Viele haben Häuser und Wohnungen durch die Katastrophe verloren, andere mussten ihren Wohnort später wegen des Reaktorunglücks von Fukushima verlassen.
Wissenschaftern zufolge kann moderne Technologie die Auswirkungen einer Katastrophe auf die Psyche lindern. Über das Paro-Projekt in Kesennuma sagt Forscher Kojima, Unterstützung für die Seelen der Überlebenden werde in der nächsten Zeit sehr wichtig sein: “Ich hoffe, die Roboter können dabei helfen.”
Kuschelrobe Paro in Aktion
(APA)