Kurz telefonierte mit saudischem Amtskollegen - Auspeitschung vermutlich erneut ausgesetzt

Badawi war wegen “Beleidigung des Islams” zu 1.000 Peitschenhieben verurteilt worden. 50 davon bekam er bereits, weitere 50, die für vergangenen Freitag angesetzt waren, wurden verschoben und sollen am morgigen Freitag nachgeholt werden.
Fischer: “Alle diplomatischen Versuche”
Kurz habe sich in der Sache mit Bundespräsident Heinz Fischer abgestimmt, hieß es aus dem Außenministerium weiter. Letzterer äußerte gegenüber der APA am Donnerstag einmal mehr seine Hoffnung, “dass die Aussetzung der strafweisen Auspeitschung Badawis auch über den morgigen Freitag hinweg aufrecht bleiben möge”. Im Hintergrund würden von österreichischer Seite alle diplomatischen Versuche unternommen, die diesem Ziel dienten, so Fischer.
Weiter Diskussion um Abdullah-Dialogzentrum
Der Auspeitschung Badawis hatte auch die innenpolitische Diskussion über das umstrittene und großteils von Saudi-Arabien finanzierte König-Abullah-Dialogzentrum (KAICIID) in Wien wieder hochkochen lassen. Während die SPÖ zuletzt klar eine Schließung des “Schweigezentrums” forderte, plädieren Kurz und Fischer für eine inhaltliche und personelle Neuaufstellung des KAICIID.
Wie am Donnerstagnachmittag bekannt wurde könnte die öffentliche Prügelstrafe für Badawi wohl auch in dieser Woche ausgesetzt werden. Der Internetaktivist sollte eigentlich an diesem Freitag in der Hafenstadt Jidda die nächsten 50 von insgesamt 1.000 Stockschlägen bekommen.
Ärztekomitee empfielt erneute Aussetzung
Ein achtköpfiges Ärztekomitee habe jedoch nach einer Untersuchung empfohlen, dass Badawi aus gesundheitlichen Gründen nicht ausgepeitscht werden sollte, teilte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Donnerstag mit.#
(APA)