Babis, der erst am Freitag ein Misstrauensvotum im Prager Parlament überstanden hatte, war für ein Konzert der Tschechischen Philharmonie anlässlich des 100. Jahrestags der Gründung der Tschechoslowakei nach Wien gekommen.
Habe mich gefreut, gemeinsam mit BM #Löger & NRP #Sobotka heute den tschechischen Premierminister @AndrejBabis in Wien begrüßen zu dürfen. Wir haben den österr #EU-Ratsvorsitz #eu2018at, den morgigen Sonder-ER zum #BREXIT sowie unsere bilateralen Beziehungen besprechen können. pic.twitter.com/KNjrXqhvEK
— Sebastian Kurz (@sebastiankurz) 24. November 2018
“Wir haben den österr(eichischen) EU-Ratsvorsitz, den morgigen Sonder-ER (Europäischen Rat) zum Brexit sowie unsere bilateralen Beziehungen besprechen können”, teilte Kurz auf Twitter mit. Demnach empfing er den tschechischen Regierungschef gemeinsam mit Finanzminister Hartwig Löger und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (beide ÖVP).
Babis lauschte klassischen Klängen
Die Tschechische Philharmonie trat am Samstagabend im Großen Musikvereinssaal auf. Unter dem russischen Dirigenten Semjon Bytschkow spielte sie unter anderem die 9. Symphonie (“Aus der neuen Welt”) von Antonin Dvorak sowie die spieltechnisch sehr anspruchsvolle Ouvertüre der Oper “Die verkaufte Braut” von Bedrych Smetana.
Korruptionsvorwürfe gegen Ministerpräsident
Babis steht an der Spitze einer Minderheitsregierung seiner liberal-populistischen Bewegung ANO mit den Sozialdemokraten (CSSD). Der Milliardär ist wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang einer offenbar zu Unrecht bezogenen EU-Förderung für das Wellnessressort “Storchennest” umstritten. Am vergangenen Wochenende waren Tausende Menschen in Prag auf die Straße gegangen, um für den Rücktritt von Babis zu demonstrieren.
Der migrationskritische Politiker wird vom linkspopulistischen Präsidenten Milos Zeman gestützt, der das Parlament mehrfach wissen ließ, dass er Babis bei einem Sturz wieder mit der Regierungsbildung beauftragen würde. Auf EU-Ebene gehört Babis’ ANO dem liberalen Parteibündnis ALDE an.
(APA/red)