Um die Mittel für dringend benötigte warme Schlafsäcke aufzutreiben, wird außerdem Adi Hirschal am 23. Dezember ein Benefizkonzert in der Pfarre Mariahilf zu Gunsten der Gruft geben.
Die gespendeten Pelzmäntel und -jacken sind gebrauchte, wieder hergerichtete Stücke, die von Kunden beim Mantelkauf in Zahlung gegeben wurden. Es ist nicht das neueste Lagerfeldmodell 2005, aber noch viele Jahre tragbar, so Kürschnersprecherin Helga Longin. Als fixe Aktion sei die Spende der Kürschner auch für den kommenden Herbst wieder eingeplant.
Als erste Gruftbesucher konnten sich am Mittwoch Walter und Gerald zwei Mäntel aussuchen. Ich bin ein alter Fuchs, begründete Walter, weshalb seine Wahl auf eine Lederjacke mit Lammfellbesatz fiel. Auch Gerald zeigte sich mit seinem neuen Mantel vollauf zufrieden, obwohl er lange für die anwesenden Fotografen posieren musste: Sie passt halt am besten.
Alles Wärme Spendende ist toll, zeigte sich auch Susanne Peter, Sozialarbeiterin in der Gruft, erfreut. Daunenjacken seien zwar praktikabler, es sei aber klar, dass die Kürschner nichts anderes spenden könnten als Pelzjacken. Da sich viele Damenpelze unter der Spende fänden, werde man einen Teil auch an andere Einrichtungen weiterleiten, da die Gruft vor allem von Männern besucht werde. Grundsätzlich sei man für Sachspenden immer offen. Beispielsweise sei neue Herrenunterwäsche immer gefragt. Auch heuer wird es am 24. Dezember in der Gruft wieder ein großes Fest geben. Dazu gehöre ein von der Polizei gespendetes Festessen, so Peter.
Die Gruft unterhalb der Mariahilfer Kirche wurde im Advent 1986 als Zufluchtsort für Wohnungslose gegründet. Seit Oktober 1994 ist sie rund um die Uhr geöffnet und wurde 1996 von der Caritas übernommen. Um die Betreuung der Obdachlosen kümmern sich diplomierte Sozialarbeiter, Sozialbetreuer, Zivildiener und ehrenamtliche Mitarbeiter.