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Kurden beschuldigen Extremisten

Die beiden irakischen Kurdenparteien haben islamischen Extremisten die Schuld an den beiden Anschlägen auf ihre Parteibüros vom Sonntag mit mehr als 50 Toten gegeben.

Als Reaktion auf die beiden verheerenden Selbstmordanschläge in der nordirakischen Stadt Arbil (Erbil, Irbil) wollen die beiden rivalisierenden kurdischen Parteien ihre Zusammenarbeit festigen und ihr Autonomiebestreben intensivieren. Dies sicherten sich die Parteiführer der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP) und der Patriotischen Union Kurdistans (PUK), Massud Barzani und Jalal Talabani, am Montag in Briefen zu. US-Zivilverwalter Paul Bremer versprach den örtlichen Behörden Hilfe bei der Suche nach den Verantwortlichen für die Anschläge. Die Zahl der Opfer stieg auf 67, die der Verletzten auf 267, wie die US-Streitkräfte mitteilten.

Die zwei mit Sprengstoffgürteln behängten Attentäter waren nach Angaben des kurdischen Fernsehens am Sonntagmorgen als muslimische Geistliche verkleidet, so dass sie unter den Teilnehmern an den Feierlichkeiten zum islamischen Opferfest keinen Verdacht erregten. Die nahezu gleichzeitig ausgeführten Anschläge richteten sich gegen die Büros von KDP und PUK.

Unter den Opfern waren nach kurdischen Angaben auch der Gouverneur von Arbil, Akram Mintik, sowie sein Stellvertreter und dessen beide Söhne. Ferner seien der stellvertretende Regierungschef des Kurdengebiets Sami Abdul Rahman sowie mehrere Minister der kurdischen Verwaltung getötet worden. Diese Politiker gehörten alle der KDP an, die damit einen besonders schweren Schlag erlitt. Die PUK verlor nach eigenen Angaben ihren Militärkommandanten. Die Parteiführer Barzani und Talabani waren zum Zeitpunkt der Anschläge nicht in Arbil.

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