Kuratorium für Verkehrssicherheit fordert härtere Strafen bei Waldbränden

Knapp über 1.500 Österreicher und Österreicherinnen ab 18 Jahren, die einmal jährlich einen Wald besuchen, wurden im Rahmen einer "Dunkelfeldstudie" befragt, die das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) gemeinsam mit IFES (Institut für empirische Sozialforschung GmbH) durchgeführt hat. Das Ergebnis: 20 Prozent davon haben bereits ein brandgefährliches Verhalten gesetzt.
Bewusstsein für gefährliches Verhalten fehlt
Rund ein Viertel der Waldbesuchenden machte zudem Feuer abseits der dafür vorgesehenen Plätze. "Schon eine achtlos weggeworfene Zigarette kann ein Inferno auslösen. Leider fehlt es hier an Bewusstsein. Ein Viertel der rauchenden Waldbesuchenden entsorgt Zigarettenstummel am Waldboden, meist ohne diese sorgfältig zu löschen", erläutert Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV. Weiters zündet sich ein Viertel der Rauchenden im Wald eine Zigarette an, und zwar auch bei erhöhter Waldbrandgefahr - ein Drittel davon wirft die Stummel dann auch noch auf den Boden.
Beschilderung wichtigste Informationsquelle bei Risiko für Waldbrände
Das Risikobewusstsein sei in der österreichischen Bevölkerung schwach ausgeprägt, lautet daher das KFV-Fazit und Informationen hinsichtlich eines potenziellen Waldbrandrisikos würden von dieser kaum eingeholt. "Die Befragung zeigt: Die wichtigste Informationsquelle über herrschende Brandgefahr ist die Beschilderung direkt beim Eingang zum Wald. Deswegen fordert das KFV einen Stufenplan, der den Waldbesuchenden durch Beschilderung eindeutig die gültigen Regeln mitteilt."
KFV fordert höhere Strafen und gesetzliche Warnstufen
Zudem ruft das KFV auch nach höheren Strafen, denn "eine Mindeststrafe von sieben Euro ist angesichts von Schäden in Millionenhöhe lächerlich", rechnet Kaltenegger gegen. Auch die Ausarbeitung und Umsetzung der gesetzlich vorgesehenen Warnstufen bis hin zum Betretungsverbot seien dringend notwendig und auch das Schaffen eines Bewusstseins für das Thema Waldbrand, wie es heute, Freitag, bereits vonseiten des Landwirtschaftsministeriums angekündigt wurde.
Auch Ausbau der Beschilderung gefordert
Weiters wünscht das KFV den Ausbau der Beschilderung zu Informations- und Warnzwecken direkt im Wald und unmittelbar an zentralen Wanderwegen und Forststraßen sowie die Erhöhung des verwaltungsrechtlichen Strafrahmens in Bezug auf verbotene und brandgefährliche Aktivitäten im Wald und in Waldnähe. So soll die Mindeststrafe auf 1.000 Euro im Falle erhöhter Waldbrandgefahr steigen und die Höchststrafe verdoppelt werden.
(APA/Red)