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Kundgebungen von Bürgerlichen und Tierschützern in Wiener Innenstadt

Eine Mixtur aus politischen Anliegen, schönem Wetter und Wahlkampf hat Samstagnachmittag Hunderte zu Kundgebungen in die Wiener Innenstadt gelockt.

Den Auftakt machte das bürgerliche Familiennetzwerk vor dem Parlament. Rund 300 Menschen plädierten dort für eine stärkere politische Berücksichtigung von Familienangelegenheiten. Linke Gruppierungen demonstrierten bei einem Marsch vom Justizministerium zum Ballhausplatz gegen die Kriminalisierung von Tierschützern. Beide Kundgebungen verliefen ohne Zwischenfälle.

Mit “Gloria”-Gesängen, Transparenten und einem Schilderwald gab das überparteiliche Familiennetzwerk ein Lebenszeichen von sich. Sprüche wie “Familie = Sozialpartner”, “Family Mainstreaming”, “Kinderwahlrecht jetzt einführen” und “Christliche Familie – Rettung der Gesellschaft” sollten klarmachen, worauf Österreich in Zukunft bauen soll. Zu diesem Zweck wurde Vertretern der fünf Parlamentsparteien eine Petition überreicht.

Bei der Kundgebung teilgenommen hatten auch Kardinal Christoph Schönborn, sowie die Bischöfe Franz Scharl, Klaus Küng und Andreas Laun. Als Parteienvertreter waren der Zweite Nationalratspräsident Michael Spindelegger, FPÖ-Vizeobmann Norbert Hofer und die BZÖ-Abgeordnete Ursula Haubner gekommen. Die Orangen waren nicht nur in Familienangelegenheiten da, einige wenige waren in T-Shirts mit Parteilogo erschienen.

Nur eine halbe Stunde und wenige Meter entfernt starteten Organisationen wie Attac, der Verein gegen Tierfabriken (VGT), die Linkswende sowie die Grünalternative Jugend (GAJ) ihre Kundgebung vor dem Justizministerium. Ziel des Marschs war das Bundeskanzleramt, Zwischenstopps wurden vor dem Landesgericht und dem Innenministerium gemacht. Anliegen der rund 400 Demonstranten war die Abschaffung des Paragrafen 278a im Strafgesetzbuch – jener Passus, der zur Inhaftierung von Tierrechtsaktivisten wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Organisation geführt hatte.

Redner bei der Abschlusskundgebung vor dem Bundeskanzleramt war der ebenfalls in Untersuchungshaft gewesene Martin Balluch, Obmann des Vereins gegen Tierfabriken. “Jetzt beginnt dieser Krieg erst, diese Schlacht, dieser Kampf”, appellierte er an die Demo-Teilnehmer, mit ihren Aktivitäten nicht aufzuhören. Zum umstrittenen Paragrafen 287a meinte er, dass dieser jeden treffen könne. Balluch meinte, dass es nach der Verhaftung der Tierschützer Konsequenzen geben müsse: “Die Verantwortlichen für diese Verbrechen müssen zur Verantwortung gezogen werden. Vom Innenminister bis zur Polizei.”

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