Kundgebung gegen Gentechnik in Futtermitteln
Die Aktivisten kritisierten, dass etwa in der Schweine- und Hühnermast immer noch gentechnisch veränderte Soja verwendet würde. Solcherart produziertes Fleisch müsse nicht einmal gekennzeichnet werden.
Mit im Gepäck hatten die Umweltschützer für ihre Aktion 150 Kilogramm Gen-Soja, die vor dem Lebensministerium symbolisch an einen als Schwein verkleideten Aktivisten verfüttert wurden. Kritik erntete auch die Agrarmarkt Austria (AMA). Im Rahmen des AMA- Gütesiegels sei der Einsatz von gentechnisch veränderten Futterpflanzen weiterhin erlaubt und stehe vor allem bei Schweinen und Hühnern auf der Tagesordnung, so die NGOs.
Ein großer Teil der nach Österreich importierten Gentech-Soja werde im Rahmen des AMA-Gütesiegelprogramms verfüttert. Umweltminister Pröll müsse endlich gegen gentechnisch veränderte Organismen (GVO) im Futtertrog vorgehen, forderte ein Greenpeace- Gentechnikexperte.
Pröll selbst betonte, dass Gentechnik auch weiterhin keine Option für die österreichische Landwirtschaft sei. Er verwies auf die Kennzeichnungspflicht, mit der für die Konsumenten eine Wahlfreiheit geschaffen worden sei. Gentechnisch veränderte Produkte seien als solche erkennbar, betonte der Minister.
Auf dem Etikett eines solchen Produkts müsste stehen: Dieses Produkt enthält genetisch veränderte Organismen oder hergestellt aus genetisch veränderten ÄBezeichnung des OrganismusÜ. Hier gibt es allerdings eine Toleranzgrenze: Ein Schwellenwert von 0,9 Prozent, der technisch nicht vermeidbar ist, wird akzeptiert und muss nicht angegeben werden. Die Regelungen gelten sowohl für Lebens- als auch für Futtermittel.