Orlacs Hände – der erste Psychothriller der Filmgeschichte, aus dem Jahr 1924. Bis Jänner wird der bekannte Kino-Pianist Gerhard Gruber bei 89 Aufführungen für atmosphärische Vertonung in Österreichs ältestem Kino sorgen. Das Stummfilmprogramm umfasst bis 10. Jänner 2008 insgesamt 74 Filme, von Nosferatu über Danton bis hin zu Der letzte Mann.
Gerhard Gruber spielt dabei nicht nach Noten, sondern improvisiert zu jeder Film-Aufführung: Die Bilder auf der Leinwand sind mein Notenblatt, sagt der Komponist. Jeden Tag lese ich es neu und mit anderen Gefühlen. Keine Aufführung ist gleich. Es kommt also auch auf die Stimmung des Publikums an. Gruber hat seit 1988 als Begleiter von Stummfilmen quasi ein Monopol und tritt und ist regelmäßig im Österreichischen Filmmuseum, dem Filmarchiv oder bei der Diagonale zu Gast.
Im Auftaktfilm Orlacs Hände von Oswald Wiene (1924) erleidet der berühmte Konzertpianist Orlac eines Tages einen Unfall, bei dem seine Hände zerstört werden. Ein Chirurg entschließt sich, Orlac die Hände eines kurz zuvor hingerichteten Mörders zu geben. Seine Kunstfertigkeit am Klavier will jedoch nicht zurückkehren. Stattdessen glaubt er durch die Hände des Mörders auch dessen kriminelle Neigungen erhalten zu haben. Als sein reicher Vater ermordet wird, gerät Orlac unter Mordverdacht.