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Kultfilm als Horror-Party: „Evil Dead: The Game“ im Test

Groovy? Die „Tanz der Teufel“-Trilogie wird zum Multiplayer-Spektakel – eine Geschmackssache ab 18!

(PC, PS4, PS5, XB1, XSX/S) Asymmetrische Mehrspieler-Games liegen im Trend und bieten durch das Ungleichgewicht sehr abwechslungsreiche Erlebnisse. „Evil Dead: The Game“ baut auf diese Stärke und vermengt Look und Feel der gleichnamigen Filmtrilogie zu einer spannenden und kreativen Spiel-Umsetzung. Fünf Player müssen zusammenarbeiten, um sich in düsterer Kulisse vor einem übermächtigen Dämon (Player Nummer 6) zu retten. Wer damit längerfristig Spaß haben will, sollte dreierlei mitbringen: Begeisterung für dieses sehr spezielle Spielgenre, kooperationsfähige Mitspieler:innen und die Fähigkeit, aus Liebe zur Filmvorlage die kleineren technischen Mankos zu übersehen.

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Regisseur Sam Raimi („Doctor Strange 2“) brauchte 1981 nicht viel, um einen Horror-Kultfilm zu fabrizieren: Eine einsame Hütte, ein paar Freunde (darunter der legendäre Bruce Campbell) und hektoliterweise Kunstblut. Voila, fertig war „Tanz der Teufel“ (Original: „Evil Dead“).

Filmgeschichte

Die Story ist mittlerweile Filmgeschichte: Eine junge Clique findet in einer alten Hütte ein mysteriöses Zauberbuch. Versehentlich wecken sie damit einen Dämon, der von den Jungs und Mädels Besitz ergreift. War der trashige Teil 1 noch astreiner Splatter-Horror, gingen die Fortsetzungen sowie später die Serie immer mehr in Richtung Comedy. Die wichtigste Konstante der Filme: Ash – der Kult-Held mit dem Kettensägen-Arm, gespielt von Bruce Campbell.

Das neue Game fischt nun im Teich der „Evil Dead“-Fangemeinde nach Spieler:innen. Mit viel Liebe zum Detail zur großflächigen Arena für den Kampf gegen den kandarischen Dämon. Als Spielfiguren sind überraschend viele, über ein Dutzend verschiedene Charaktere aus den Filmen und der Serie verfügbar. Auch den Dämon gibt’s in drei Geschmacksrichtungen. Sie alle kommen mit eigenen Fähigkeiten und Stärken, die es im Laufe einer Multiplayer-Party aufzuleveln gilt, um den Gegner zu überwältigen. So finden die – bestenfalls als Team vorrückenden – Menschen immer wieder neue Waffen, sammeln Kartenteile und müssen ganzen Horden von Monstern überleben, um letztlich den Dämon auszutreiben (also die Partie zu gewinnen). Der Dämon fegt über das Feld und saugt Energie auf: Damit beschwört er teuflische Ungeheuer, versetzt Spieler in Angst und Schrecken, um dann Besitz von ihnen zu ergreifen, und löscht die gegnerische Gruppe so schnell wie möglich aus. Bemerkenswert: Sogar Autos und Baume können besessen sein!

Spielverlauf

Der Spielverlauf ist angenehm actionreich und fordernd – für Freunde von Horror-Movies gibt es neben reichlich Kunstblut auch kernige Jumpscares. Besonders erfreulich ist der Detailreichtum, als alter „Evil Dead“-Fan entdeckt man stets Neues. Allein Bruce Campbell als Originalstimme sollte Grund genug zum Anspielen sein. Das Film-Feeling ist sofort da, wenn man zum Beispiel die Hütte aus Teil 1 erkundet. Leider gibt’s nur zwei Maps. Die sind dafür angenehm groß.

Die Steuerung funktioniert großteils gut. Manchmal hakt sie allerdings, besonders bei unnötig widerspenstigen Bodenhindernissen oder im etwas fummeligen Nahkampf. Das ist verschmerzbar. Wie im klassischen Horror gilt auch beim „Evil Dead“-Game: Nur wer zusammenhält, überlebt. Deshalb sollte man ein paar kooperierende Mitspielende im petto haben, sonst wird’s zäh. Den Singleplayer-Modus kann man getrost links liegen lassen – mehr als ein Einspielen für die Multiplayer-Matches ist hier nicht zu erwarten.

Fazit

"Evil Dead: The Game“ macht trotz ungeschliffener Kanten jede Menge Spaß. Vorausgesetzt man ist bereits Fan der „Evil Dead“-Franchise und von asymmetrischen Multiplayer-Games. Wer ganz neu einsteigt, sollte mit einer gewissen Eingewöhnungsphase rechnen. Und: Für wahre Langzeit-Motivation braucht‘s darüber hinaus gleichgesinnter Freunde.

(VOL.AT)

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