Florian Holzers “Wiener Delikatessen” – erschienen im Falter Verlag – sind nicht nur appetitlich anregend geschrieben, vor allem die netten Hintergrundgeschichten und skizzenhaften Porträts der vielen, vielen Händler machen das Buch zu einem äußerst brauchbaren Stadt-Führer der, zugegeben, etwas anderen Art. Liest man sich aber durch die rund 150 Empfehlungen, denkt man sich, dass Wien längst schon solch einen kulinarischen Führer benötigt hat, hat doch die Stadt, wie Holzer selbst meint, in den letzten Jahren bemerkenswert in Sachen “life style” zugelegt.
Insgesamt schlägt Holzer 9 Touren quer durch die Stadt vor: neben der Inneren Stadt werden besonders die Gegend rund um die Schleifmühlgasse, der Naschmarkt, das Servitenviertel und der Rochusmarkt bzw. die Markthalle auf der Landstrasse Hauptstrasse mit kulinarischer Aufmerksamkeit bedacht. Darüber hinaus wird u.a. auch der Sonnbergmarkt in Wien-Döbling berücksichtigt, wie auch der Inzersdorfer Großmarkt und dessen “fischige” Geheimnisse. Dass nicht sämtliche empfehlenswerten Adressen Eingang in diesen schlanken und von den beiden Fotografen Gerhard Wasserbauer und Hanna Haböck gut ins Bild gesetzten Band Eingang gefunden haben, tut dem Stadtführer keinen Abbruch, geht es doch letztendlich, wie Holzer im Vorwort bemerkt, darum, manchmal wieder Lust auf das Einkaufen fern von der wohl bekannten geschlichteten Ästhetik der Supermärkte zu machen. Dies ist dem Team der “Wiener Delikatessen” zweifelsohne gelungen.
Florian Holzer, Wiener Delikatessen, Wien 2004, 128 Seiten, EUR 9,90, erschienen im Falter Verlag