Kürzung bei Schulstartpaketen: Heuer Gutscheine im Wert von 80 Euro

Das bemängelte SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler (vormals Vorderwinkler, Anm.) am Freitag. Verlangt wurde die Rücknahme dieser Kürzung, stattdessen sei eine Erhöhung nötig. Das Sozialministerium erklärt das Vorgehen mit der geringeren EU-Förderung.
2021 wurden 41.000 Schulstartpakete ausgegeben
Im vergangenen Jahr wurden laut Angaben der SPÖ etwas mehr als 41.000 Schulstartpakete ausgegeben. Der Gesamtwert der Güter sei mit rund 4,3 Mio. Euro beziffert worden, woraus sich ein durchschnittlicher Wert rund 100 Euro ergibt, so die Rechnung. "Kinderarmut ist in Österreich schon heute ein großes Problem", kritisierte die rote Bildungssprecherin. Die türkis-grüne Bundesregierung verschlimmere diese noch weiter.
Scharfe Kritik an Kürzung der Schulstartpakete
Arbeiterkammer und ÖGB kritisierten die Kürzung ebenfalls. "Hier wird bei denen gekürzt, die dringend auf jede Unterstützung angewiesen sind", so Ilkim Erdost, Bereichsleiterin für Bildung in der Arbeiterkammer Wien. Als "bodenlose Frechheit" bezeichnete ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann das Vorgehen: "Die Rechnungen für Miete, Gas, Sprit und Lebensmittel steigen. Armutsbetroffene Familien wissen schon jetzt nicht mehr, wie sie sich über Wasser halten sollen."
50.000 Schüler in Österreich anspruchsberechtigt
Eine Rückkehr zu den Schulstartpaketen über Sachleistungen wünschen sich die NEOS. Denn die Abwicklung über Gutscheine bringe den Familien einen finanziellen Nachteil, hieß es in einer Stellungnahme. Zudem sei zu befürchten, dass durch die Ausgestaltung über Gutscheine auch die Mittelerstattung der EU gefährdet ist. Familiensprecher Michael Bernhard brachte deshalb diese Woche im Familienausschuss einen entsprechenden Antrag ein, hieß es.
Nach Angaben des Sozialministeriums sind österreichweit rund 50.000 Schüler anspruchsberechtigt. Voraussetzung ist, dass sie aus Haushalten kommen, in denen Sozialhilfe bzw. Mindestsicherung bezogen wird. In den Vorjahren wurden die Pakete von rund 85 Prozent der Anspruchsberechtigten abgeholt. In diesem Jahr rechnet man wegen der Gutscheinlösung mit einer höheren Inanspruchnahme.
(APA/Red)