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Künstler protestieren gegen Musik-Folter in Guantanamo

Aus Protest gegen die Verwendung ihrer Stücke zur Folter von Gefangenen unterstützen Musiker in den USA eine Kampagne zur Schließung von Guantanamo.

Pearl Jam, R.E.M., Trent Reznor von Nine Inch Nails und weitere Künstler schlossen sich der am Dienstag gegründeten National Campaign to Close Guantanamo an. Die Regierung habe “eine Musikbox in ein Folterinstrument verwandelt”, sagte Thomas Blanton vom Forschungsinstitut National Security Archive, das im Namen der Musiker die Freigabe von Unterlagen über die Verwendung ihrer Stücke fordert.

Aus bisher veröffentlichten Dokumenten und den Aussagen von ehemaligen Guantanamo-Gefangenen geht hervor, dass unter anderem Titel von AC/DC, Britney Spears, den Bee Gees und Marilyn Manson abgespielt wurden, um Terrorverdächtige gefügig zu machen. Auch Häftlinge in Geheimgefängnissen der CIA seien lauter Dauerbeschallung ausgesetzt worden, sagte Jayne Huckerby vom in New York ansässigen Zentrum für Menschenrechte und weltweite Gerechtigkeit. Aus einem geheimen CIA-Dokument vom Dezember 2005 geht demnach hervor, dass laute Musik oder weißes Rauschen benutzt wurde, “um Geräusche zu verschleiern und die Kommunikation unter Gefangenen zu verhindern”.

US-Präsident Barack Obama hatte zugesagt, Guantanamo bis Januar zu schließen. Unter anderem wegen des Widerstands der Republikaner im Kongress steht dieser Termin aber in Frage.

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